Pinneberg Das Schönste am Morgen danach war der Blick auf die Tabelle. Ist es denn wahr oder träumen die Oberliga-Fußballer des VfL Pinneberg? Dank des 3:2 (1:1) über den Tabellenletzten Oststeinbeker SV sind sie zurzeit das fünftbeste Team der höchsten Hamburger Spielklasse.

„Ich bin einfach nur glücklich“, sagt Trainer Michael Fischer, der aber den Blick für die Realität bewahrt. Phasenweise müde und behäbig sei das Team aufgetreten, monierte er. Es bleibt dabei, dass er nach Alternativen zur ersten Mannschaft Ausschau hält, zum Beispiel im Test am Dienstag, 17. September, um 19.30 Uhr beim TSV Uetersen. An der Jahnstraße dürfen sich vermutlich auch die Zwillinge Daniel und Luis Diaz, die gegen den OSV jeweils nur einen Kurzeinsatz gewährt bekamen, über eine längere Spielzeit beweisen.

Bisweilen geht alles ganz schnell. Wer sprach vor ein paar Tagen noch von Sören Badermann, der verletzungsbedingt bislang gar nicht zum Zuge gekommen war? Gegen Oststeinbek tauchte der Stürmer überraschend in der Startelf auf, um sich mit Torerfolgen in der 27. (1:0) und 55. Minute (2:1) für weitere Einsätze aufzudrängen. Dann kam noch der große Moment des Thorben Reibe, der den Ball nach einem Zuspiel von Alexander Borck in der 86. Minute locker bei Gästekeeper Yalcin Ceylani (früher Rugenbergen) unterbrachte – 3:2. Der in Elmshorn nicht mehr eingeplante Stürmer ist eben einer, der zu jedem Zeitpunkt des Spiels den Unterschied ausmachen kann.

Das trifft auch auf Sascha Richert zu, der sich in der zweiten Minute der Nachspielzeit, als er eine riesige Konterchance vertändelte, allerdings Fischers Zorn einhandelte. Im Gegenzug verhinderte Keeper Tim Brüggemann den 3:3-Ausgleich. So schrammten die Pinneberger an einem Punkteverlust vorbei, der sich nach Gegentoren in der 30. und 70. Minute (Handelfmeter) abgezeichnet hatte.