Die Handball-Mannschaften des TSV Ellerbek kommen in der Oberliga immer mehr in Fahrt

Ellerbek. Als das Schlusssignal in der Harbig-Halle ertönte, erhob sich Handballtrainer Timo Jarama gut gelaunt von der Bank. Die von ihm betreuten Frauen des TSV Ellerbek, die 2012/13 als Staffelmeister vom Aufstiegsrecht in die Dritte Liga keinen Gebrauch gemacht hatten, waren zurück in der Spur. Sogar von einem „Pflichtsieg" sprach der 30 Jahre alte Physiotherapeut nach dem zu keinem Zeitpunkt gefährdeten 38:32 (18:12) über den Lauenburger SV, mit dem sich sein Team zugleich für das vorangegangene 24:25 beim THW Kiel rehabilitierte.

Noch besser gefiel dem Coach die Art und Weise, in der seine Mannschaft den Gegner dominieret hatte. Jarama gönnte allen Spielerinnen im Kader Einsatzzeiten, und das dankten ihm die Ellerbekerinnen mit einer überzeugenden Vorstellung in Abwehr und Angriff. „ Wir konnten sowohl defensiv als auch offensiv viel ausprobieren.“ Das dabei nicht alles funktioniert hatte, störte Jarama nicht, obwohl das Resultat mit weniger Wechseln durchaus deutlicher hätte ausfallen können.

Im Angriff vermochten die Gäste die Ellerbekerinnen kaum einmal in Verlegenheit zu bringen. „Die Lauenburgerinnen haben genau das gezeigt, was wir erwartet hatten.“ Dazu gehörte eine schnelle erste und zweite Welle, die das Heimteam aber ebenso wenig zu überraschen vermochte wie die wenigen Akzente aus dem Positionsspiel heraus und die sehr ballbezogene 5:1-Deckung.

Das eigene Spiel durchzusetzen gelang den Ellerbekerinnen vor heimischer Kulisse aber nicht immer. Zwar stand die Deckung vor der starken Torhüterin Laura Ristau in den ersten Minuten sicherm, doch in der Offensive lief vilees es nicht nach dem Wunsch des erfolgsverwöhnten Trainers. „Wir haben es leider versäumt, im Angriff die Geduld aufzubringen. hochkarätige Chancen herauszuarbeiten und genügend Druck aufzubauen.“

So blieben die Lauenburgerinnen zunächst im Geschäft, führten sogar zwischenzeitlich 6:5, ehe Jarama zum ersten, aber nicht zum letzten Mal seine komplette Mannschaft auf dem Feld gegen neue Spielerinnen austauschte, die dann gleich Gas gaben. „Es selbstverständlich großer Luxus, einen so gut besetzten Kader zu haben, aus dem sich fast zwei oberligareife Mannschaften formen ließen“, sagt Timo Jarama. Die eingewechselte Formation nutzte ihre Chance und auch die sich ihr bietenden Torgelegenheiten, binnen weniger Minuten wandelte das runderneuerte Heimteam den Rückstand dank einer enormen Tempoverschärfung in eine komfortable 12:7-Führung um.

Der ersten Pausenführung in dieser Oberliga-Saison ließen die Ellerbekerinnen dann zur Enttäuschung ihres Trainers einen Fehlstart in die zweite Halbzeit folgen. „Von dem in der Kabine besprochenen wurde nichts umgesetzt“, sagte Jarama. Trotz zahlreicher Fehler im Angriff und aller Versuch des Gegners, noch einmal heranzukommen, gerite der Ellerbeker Heimsieg zu keinem Zeitpunkt in Gefahr, spätestens beim Zwischenstand von 31:23 war die Partie entschieden. Die letzten Minuten ließ es das Heimteam ruhiger angehen und versäumte es, das Ergebnis deutlicher zu gestalten. Nächster Gegner ist Sonntag, 22. September (15 Uhr), auswärts die SG Niendorf/Wandsetal.

Immer besser in Tritt kommen auch die ambitionierten Handballmänner des TSV Ellerbek. Im dritten Saisonspiel zeigten sie auswärts gegen den Preetzer TSV ihre bislang beste Saisonleistung und und ließen den Ostholsteinern beim 31:17 (17:10) nicht den Hauch einer Chance und sind jetzt schon mit 4:2 Punkten schon Fünfter.

Dabei zahlte sich die gemeinsame Video-Analyse des nächsten Gegners, zu der Trainer Michale Bollhöfer stets seinen kompletten Kader bittet. „Die Preetzer sind uns in die Falle gegangen, weil sie exakt so gespielt haben, wie es in der Aufzeichnung zu sehen war.“ Auch ohne einige Stammspieler, darunter Kapitän Dennis Lißner, dominierten die Gäste den Gegner, dessen Bauchlandung auch der frühere deutshce Ntionalspieler Thomas Knorr nicht verhindern konnte. „Bei uns haben Tarek Fejry und Matthias Menzel das Spiel klug aufgezogen, zudem stand unsere Abwehr sehr kompakt“, sagt Bollhöfer. Das Gros der wenigen Würfe, die dann doch Richtung Ellerbeker Tor flogen, parierte dann Florian Knust.

Der Traum von einer Serie, wie sie die Ellerbeker in der vergangenen Saison mit sechs Siegen in Folge nach einer Auftaktpleite gegen den DHK Flensborg gelang, lebt weiter beim TSV. Nächster Gegner der Mannschaft von Michael Bollhöfer ist am kommenden Sonnabend, 21. August, um 19.30Uhr in der Harbig-Halle der Aufsteiger TSV Alt Duvenstedt.