314 Nennungen für den Silber-Cup verlangen den Organisatoren alles ab. Ausrichter Pinneberger TC erwägt Verlängerung um einen Wochentag

Pinneberg. Urte Steinbergs Geduld wurde auf eine harte Probe gestellt, doch Pinnebergs Bürgermeisterin nahm sich die Zeit. Von der ersten bis zur letzten Minute begleitete sie im Domizil des Pinneberger Tennisclubs (PTC) am Voßbarg die Siegerehrungen des VR Bank-Silber-Cups, reichte den erfolgreichsten Spielerinnen und Spielern die Hand und drückte ihnen zudem noch silberne Münzen in die Hand – jeweils zwei für die Sieger und eine für die unterlegenen Finalisten.

Kaum ein anderes Turnier im Norden besitzt einen ähnlich starken Breitensportcharakter wie das in Pinneberg. „Wir freuen uns darüber, dass unser Turnier wegen seiner guten, geselligen Atmosphäre geschätzt wird“, sagt der stellvertretende PTC-Vorsitzende Jörn Hellfritsch, der das Turnier gemeinsam mit Vereins-Sportwart Toni Meinhardt und weiteren Mitstreitern organisiert hatte. „Bei einem Blick auf die monströsen Teilnehmerfelder konnte einem ganz schön mulmig werden“, sagte Toni Meinhardt, der kürzlich schon beim Thessaloniki-Cup für den Nachwuchs und Ende Juli beim Stadtwerke-Pinneberg-Cup ähnliche Erfahrungen gemacht hat. „Es sind mittlerweile absolute Rekordzahlen erreicht.“

Ähnlich äußerte sich Jörn Hellfritsch. „Wir sind am Limit des Machbaren angelangt, was Teilnehmerzahl und Konkurrenzen angeht.“ Ein paar Regentage hätten den Organisatoren des Rekordturniers gewaltigen Problemen bereitet. Die blieben zwar aus, aber für den Fall der Fälle hatte die Turnierleitung ohnehin Vorkehrungen getroffen. Schon aufgrund der großen Felder hatte sich der Pinneberger Nachbarclub SuS Waldenau bereit erklärt, etliche Matches auf seinen Tennisplätzen am Jappopweg austragen zu lassen. „Dafür sind wir den Waldenauern, die uns schon im vergangenen Jahr in einer ähnlichen Situation geholfen haben, sehr dankbar.“ Eine stärkere Kooperation mit benachbarten Clubs soll auch in den kommenden Jahren helfen, Verzögerungen um Turnierablauf zu vermeiden und eventuell sogar mehr Nennungen zu ermöglichen, „Eine weitere Alternative wäre für Hellfritsch die Verlängerung des Silber-Cups um einen weiteren Wochentag.

Die beiden Organisatoren schafften trotz des Massenansturms (314 Nennungen, 280 Matches, 40 Endspiele samt Nebenrunden), selbst aktiv ins sportliche Geschehen einzugreifen. Jörn Hellfritsch tat es sogar mit Erfolg, denn er sicherte sich den Sieg in der Konkurrenz der zusammengefassten Klasse der Herren 30/40. Im Finale bezwang er seinen PTC-Teamkameraden Christoph Schosteck mit 6:3, 6:0.

Im Doppel versuchte es der Turnierleiter mit seinem Sohn Lucas, 15, in dem Vater und Sohn 4:6, 1:6 gegen Oliver Warncke-Wittekind und Sascha Schümann (Schenefelder TC/SV Halstenbek-Rellingen) den Kürzeren zog. Im Herren-Einzel kassierte Sebastian Hellmeier kostbares Silber, der HR-Spieler schlug im Endspiel Nico Geschke vom TSV Holm knapp mit 6:1, 6:4, 10:7. Ein Frauen-Feld kam nicht zustande, „aber das wird sich im nächsten Jahr sicherlich ändern“, sagt Toni Meinhardt.

Marcus Albrecht tauchte nicht in den Siegerlisten der Topkonkurrenzen auf, doch der Tennisfreund vom SuS Waldenau war trotzdem bestens gelaunt. Der Herren-40-Spieler zog nämlich in der Tombola das große Los und gewann den von einem Tourismus-Unternehmen gestifteten Hauptpreis, einen Reisegutschein im Wert vom 300 Euro,.

Ein Strahlen sah man auch in den Gesichtern von Jugendlichen der Heideweg-Schule in Appen. Der PTC engagiert sich für die Lebenshilfe, bietet Sport für Behinderte an. Die Jungen und Mädchen bestritten ein Tennis-Turnier auf dem Minifeld, geleitet von Trainer Hendrik Lichtfuß. Viele Gäste sahen sich hinterher bei der erstmals durchgeführten Players Night im Clubhaus, bei der die Stimmungswellen hochschlugen. Bei Disco-Musik gab es Bier, Caipirinha-Cocktails, dazu wurde Fingerfood gereicht. Jörn Hellfritsch: „Es wurde bis tief in die Nacht gefeiert. Ich glaube, viele werden diese Turniertage nicht vergessen.“