Sebastian Tanner gibt im Hamburger Pokal als einziger Neuzugang sein Debüt im Drittliga-Team des VfL Pinneberg

Pinneberg. Die Drittliga-Volleyballer des VfL Pinneberg haben einen ersten Eindruck von ihrem aktuellen Leistungsstand erhalten - und das in einem Wettbewerb, an dem sie lange nicht mehr teilgenommen hatten. In der Endrunde des Hamburger Pokals in Steilshoop erreichte die Mannschaft von Trainer Oliver Müller das Finale, scheiterte dann aber mit 1:3 an Staffelrivale 1. VC Norderstedt, mit dem es am 2. November in der heimischen Jahnhalle an der Richard-Köhn-Straße ein Wiedersehen im Kampf um Punkte gibt.

Das Duell der Erzrivalen wird für die beiden Kontrahenten erst das zweite in der Saison 2013/14 sein. Ungewöhnlich spät startet die Dritte Liga Nord in knapp sieben Wochen in ihre zweite Spielzeit auf, für die lediglich acht Mannschaften gemeldet haben. Zum Auftakt gastieren die Pinneberger am 19.Oktober von 19Uhr an beim Zweitliga-Absteiger TSGL Schöneiche in der Nähe von Berlin.

Trotz der Finalniederlage hatte sich die Teilnahme am HVbV-Pokal zur Überbrückung der langen Sommerpause gelohnt, obwohl es dem Team laut Zuspieler Sebastian Rieck am Ende des Turniers in mancher Situation an Kraft gefehlt hätte. Ähnlich sah es VfL- Trainer Joachim Müller. „In manchen Bereichen hat es mich überrascht, wie weit wir schon sind.“ Andererseits waren dem erfahrenen Coach, dessen Team auf dem Weg ins Finale die dritte Mannschaft des Niendorfer TSV (Bezirksliga), den Club Ariana (Landesliga) und die VC Norderstedt II (Regionalliga Nord) ausgeschaltet hatte, einige Defizite seiner Mannschaft nicht entgangen, die es in den kommenden Wochen zu beheben gelte. „Alles in allem waren es aber Pflichtspiele, und daher sind wir mit einer anderen Intensität herangegangen als bei einem Vorbereitungsturnier.“

Mehr Probleme als die meisten Gegner bereitete den Pinnebergern in Steilshoop ohnehin das Spielgerät. „Im Bereich des Hamburger Verbandes wird mit anderen Bällen gespielt als in der Dritten Liga, das ist beim Volleyball angesichts der unterschiedlichen Flugeigenschaften ein nicht unwesentlicher Faktor“, sagt Sebastian Rieck. Zum anderen fehlten den Pinnebergern mit Mittelblocker Janosch Maas, Libero Christian Rieck und Universalspieler Lars Rückborn gleich drei Spieler, die in der vergangenen Saison in der Regel zur Startaufstellung des VfL gehörten.

Umso erfreulicher war aus Sicht der VfL-Volleyballer der gelungene Einstand des einzigen neuen Spielers im 14-köpfigen Kader für die kommende Saison. Außenangreifer Sebastian Tanner spielte bislang für die zweite Mannschaft des VC Potsdam Waldstadt, übersiedelte im Sommer aber aus beruflichen Gründen in die Metropolregion.

Brandenburger spielt in Pinneberg mit drei Berufskollegen in einem Team

In Pinneberg spielt der Polizeibeamte künftig mit drei Kollegen, Diagonalspieler Stefan Imke, Zuspieler Tobias Kranich und Libero Christian Rieck, zusammen, mit denen er auch schon mit der Volleyball-Auswahl der Hamburger Polizei gemeinsam auf dem Parkett stand. Mit seinen 23 Jahren senkt der Brandenburger den Altersdurchschnitt des Pinnebergers Kaders (bislang knapp über 30) erheblich. Nach Auffassung von Joachim Müller entspricht der Neuzugang, der beim VfL den aus familiären Gründen ausgeschiedenen Routinier Daniel Pötz als Spieler ersetzen soll, den Anforderungen. „Basti ist sprungstark und verfügt über eine ordentliche Schlaghärte“, sagt der Coach. „Dazu passt er mit seinem Alter perfekt in unseren Plan, vermehrt junge Spieler in unseren Kader zu integrieren.“ Von den Vorzügen seines neuen Teamgefährten ist auch Sebastian Rieck überzeugt. „Er ist sehr dynamisch, athletisch, sprunggewaltig, hat einen harten Schlag.“ Das einzige, was dem Brandenburger noch fehlte, sei Erfahrung in der höheren Liga.

Die kann Tanner aber von Mitte Oktober 2013 bis Mitte März 2014 reichlich sammeln. Nach den Partien gegen Schöneiche und Norderstedt sieht der Spielplan bis Ende der Hinrunde Auswärtspartien beim Berliner VV (9.November) und Tanners Ex-Club VC Potsdam Waldstadt (23.November) vor. In der Jahnhalle empfängt der Dritte der Drittliga-Premierensaison in diesem Zeitraum den SV Warnemünde (16.November), den TKC Wriezen (30.November) und den Oststeinbeker SV (7.Dezember, Spielbeginn jeweils 18Uhr). Bis zum Saisonstart wollen die Pinneberger Testspiele gegen höherklassige Gegner bestreiten. „Die Zweitliga-Clubs SVG Lüneburg und Kieler MTV haben schon angefragt“, sagt Sebastian Rieck.

Der Kader 2013/14:T obias Kranich, Sebastian Rieck, Stefan Imke, Christian Rieck, Bahne Diekmann, Peer Grube, Janosch Maaß, André Kulisch, Lars Lydorf, Stephan Wendt, Maurice Camplair, Sebastian Tanner, Christian Corp, Lars Rückborn.