Beim 3:1 des Wedeler TSV landet ein Abschlag von Torhüter Firgens aus über 80 Metern im Netz

Wedel. Ziyed Hassani stellte Hendrik Ebbecke einen Fußhaken und schubste ihn zu Boden. So übermütig feierte der Mittelfeldspieler des Wedeler TSV das 3:1, das der Teamgefährte gegen den USC Paloma in der 80. Minute nach einem perfekten Zuspiel von Anton Freundt erzielt hatte. Schlägt diese kindliche Freude des 27 Jahre alten Tunesiers im bevorstehenden Spitzenspiel am Freitag, 6. September, bei TuS Osdorf in unkontrollierte Aggressivität um? Ligaobmann Walter Zessin ist entspannt: "Ziyed versichert uns, dass wir uns keine Sorgen machen müssen."

Hassani, für seine kompromisslose Spielweise bekannt, und der TuS Osdorf, da gab es vor der Saison mal Ärger. Die Osdorfer verweigerten ihm die Freigabe, als er seinen Wechselwunsch zum Wedeler TSV äußerte. "Er hat sich mit den TuS-Offiziellen getroffen und die Probleme aus der Welt geräumt", brachte Walter Zessin in Erfahrung. TuS-Coach Peter Wiehle freut sich aufs Wiedersehen. "Das wird ein toller Kampf", prophezeite der frühere Spieler des Elmshorner MTV. Dem vierten Wedeler Sieg im fünften Spiel wohnte er mit der halben Osdorfer Mannschaft als Zuschauer bei. Die Kulisse war dürftig. Nun werden 200 bis 250 Fans den Blomkamp in einen kleinen Hexenkessel verwandeln. Die Wedeler treten dort als Tabellenführer an, die Osdorfer als ungeschlagener Verfolger.

Hassani brachte sich mit einem 20-Meter-Schuss bei seinem Ex-Club in Erinnerung. Nach dem 0:1 von Timo Adomat schon in der ersten Minute war das schon zwei Minuten später der Ausgleich. Die Halbzeitgespräche aber drehten sich fast ausnahmslos um die 30. Minute, als der Wedeler Torwart Oliver Firgens den ersten Treffer seiner Karriere erzielte. Vom Wind unterstützt flog der Ball nach seinem Abschlag weit in die gegnerische Spielhälfte. Vor Yannik Jonas sprang die Kugel auf und über den USC-Keeper hinweg ins Netz - 2:1.

Der Torschütze konnte sein Glück gar nicht fassen: "Ich hatte den Flug das Balles nicht weiter beobachtet. Plötzlich jubeln alle. Da wusste ich erst gar nicht, was los war." Später vereitelte Firgens mehrfach den möglichen Ausgleich. Was wohl die Osdorfer dachten? Vermutlich etwas in diese Richtung: "Warts ab, Freundchen. Dir wird das Lachen schon noch vergehen."

Für Yannik Jonas kam es noch bitterer. Wegen eines Handspiels vor dem eigenen Strafraum sah er in der 71. Minute die Rote Karte. Die Wedeler schöpften wieder etwas Luft, vergaben aber etliche Konterchancen. Schade für den TSV war, dass sich Verteidiger Dirk Hellmann früh eine Zerrung einhandelte. In Osdorf könnte nun die Stunde des Davor Celic schlagen. Den haben Wiehle und Begleitung nicht zu Gesicht bekommen. Der frühere Profi ist erst ab dem 4. September spielberechtigt.