Sabine und Wolfgang Neubauer haben ein Hobby. Die Eheleute aus Poppenbüttel filmen mit Vorliebe Amateur-Fußball unterhalb der Oberliga.

Pinneberg. Voraussichtlich am Mittwoch stellen sie ein 15-minütiges Video vom Landesliga-Punktspiel des VfL Pinneberg II gegen den TSV Uetersen auf www.aus-fussball.de. Christoph Richter wird es, wenn überhaupt, mit ungutem Gefühl anklicken. Der Uetersener Keeper muss einräumen, am 2:3 (2:3) seiner Mannschaft im Stadion am Rosengarten nicht unbeteiligt gewesen zu sein.

Nach Toren von Philipp Ehlers (12.) und Kirill Shmakow (18.) wirkte der bisherige Tabellenführer schon wie der sichere Sieger. Dann aber leisteten sich die Uetersener Fehler, die man bislang von ihnen in der aktuellen Saison nicht kannte. Christian Förster ließ auf seiner linken Seite eine Flanke von Salih Koparan zu. Steve Carstensen behauptete sich im Luftkampf und köpfte das 1:2 (36.). Eine Minute später schlug ein Freistoß von Sören Lühr aus halblinker Position bei Richter ein. Der Ball schien in die Mitte des Tores zu fliegen, machte dann aber eine Kurve nach rechts (2:2.).

VfL-Coach Heiko Klemme, der die Uetersener vor dem Abpfiff noch über den grünen Klee gelobt hatte ("Die sind uns meilenweit voraus."), drehte sich zu den Besuchern hinter seiner Bank und hob den Daumen. Dann war Carstensen mit dem Kopf eher am Freistoßball von Sören Lühr als Richter mit den Fäusten. Sogar VfL-Torwart David Poerschke eilte nach vorn, dem zweifachen Torschützen zu gratulieren (3:2/45.).

Umso fassungsloser war Carstensen, als ihm Schiedsrichterin Jacqueline Herrmann (TuS Osdorf) nach einem Foul die Gelb-Rote Karte zeigte (52.). Wegen Meckerns ereilte den Uetersener Parvis Sadat-Azizi später dasselbe Schicksal (80.). Zwischendurch hatten Poerschke einen Schuss von Till Mosler reaktionsschnell entschärft (70.) und Philipp Ehlers mit seinem Kopfball nur das Außennetz getroffen (75.). "Wir haben uns mehr oder weniger selbst geschlagen", urteilte Uetersens Co-Trainer Frank Weche. Die kampflustigen Pinneberger gewannen aber keineswegs unverdient.