Tischtennis-Damen des Verbandsoberligisten Fortuna Elmshorn optimistisch. Julia Döhring rückt im Team des TuS Esingen auf.

Elmshorn. Berit Zuna, 19, meldet sich regelmäßig aus Canberra. Stets äußert sie sich begeistert, nachdem sie vor zwei Monaten ihre Stelle als Aupair-Mädchen in der australischen Hauptstadt antrat: "Es gefällt mir großartig." Das sind schlechte Nachrichten für die Tischtennis-Damen der FTSV Fortuna Elmshorn. Sie müssen einkalkulieren, dass sich ihre Spitzenspielerin länger als die geplanten sechs Monate in Australien aufhält. "Wir wollen in der Verbandsoberliga Nord trotzdem eine gute Rolle spielen", betont Elke Lohse, Mitstreiterin der reiselustigen Abiturientin und deren Tante.

Gleich zwei Neuerwerbungen streiten darum, die Lücke, die Berit Zuna vorübergehend hinterlassen hat, zu schließen. Dieser Kampf zwischen Vivien Schütt, TSV Ellerbek, und Finja Wieckhorst, TTC Seeth-Ekholt, entbrannte schon bei der Landesranglisten-Qualifikation am 18. August in Büchen. In der zweiten Zwischenrunde kam es zum direkten Duell. Schütt behauptete sich hauchdünn mit 12:10 im entscheidenden Durchgang. Damit hatte sie den sechsten Rang, der zur Teilnahme an der Endrangliste am 21. und 22. September in Selent berechtigt, sicher. Wieckhorst musste mit dem achten Platz zufrieden sein. Abgehakt ist die vergangene Saison, als den Elmshornerinnen ein Punkt zum Erhalt der Oberliga Nord fehlte. Erstens landeten sie butterweich in der neu gegründeten Verbandsoberliga. Zweitens haben sie schon vor dem Punktspielstart die kleinen Sorgen des Sportalltags wieder. Los geht es am 7. September gegen die Kaltenkirchener TS III, die ihr Heimrecht auf Bitten der Elmshornerinnen abtrat. Aber der Spielbeginn ist noch offen.

Frühzeitig hatte Finja Wieckhorst ihren Abschied von TTC Seeth-Ekholt angekündigt. TTC-Spielführerin Tanja Gehm bemühte sich vergeblich: "Es gab keine Chance, sie zu halten. Finja wollte unbedingt höherklassig spielen." Nur haarscharf entging ihr Team dem vorletzten Platz in der Verbandsliga. Das wäre ohne das ganz besondere Engagement von Sandra Lubke, die sich trotz erheblicher gesundheitlicher Probleme in den entscheidenden Partien gegen den ESV Neustadt und den SV Fockbek (je 8:5) zur Verfügung stellte, nicht möglich gewesen. Am Ende blieb zwar auch der SV Fockbek, den die Seeth-Ekholterinnen hinter sich ließen, Verbandsligist. Aber die Erfolge schweißten zusammen. "Wir wollen wieder den Klassenerhalt", sagt Tanja Gehm. "Mit mir könnt ihr wieder zu 100 Prozent rechnen", versprach Lubke den Teamgefährten. Herren-Ass Dirk Popowicz soll jede Einzelne als neuer Trainer verbessern.

Beim TuS Esingen hat der in vier Abende erteilte Intensivkursus mit dem Bargteheider Verbandstrainer Stefan Meder schon geholfen. "Mein Vorhand-Topspin ist weitaus sicherer als vorher", freut sich Mannschaftsführerin Vivian Nowak. Der Aufsteiger tritt im Vergleich zur Meistersaison in der Landesliga Süd unverändert an. Allerdings rückte die 18 Jahre alte Julia Döhring aufgrund besonders guter Leistungen (29:7 Siege) an Lisa Tinney vorbei an die zweite Position.

Die Fahrstuhlmannschaft des TuS Holstein begleitete die Tornescherinnen als Vizemeister in die höchste Spielklasse Schleswig-Holsteins. Das 7:7 im ersten Punktspiel beim SV Fockbek stand im Zeichen von Sabine Liebig, die ihre drei Einzel und auch das Doppel an der Seite von Cornelia Lanz gewann. Die restlichen Zähler stellten sich von Lanz (2) und Petra Mattke ein.

Bei den Herren in der Landesliga Süd liefert der TSV Ellerbek Gesprächsstoff. Der Aufsteiger lässt seine lettische Spitzenkraft Dainis Reinholds zu allen Spielen einfliegen. Nummer zwei des Teams ist Kamiar Yaraghchian, Deutscher mit persischen Wurzeln, vom SC Urania. Drei starke Talente sollen ebenfalls dazu beitragen, die Vorstellungen von Trainer Lutz Gericke ("Platz zwei bis fünf") zu verwirklichen. Der TTC Seeth-Ekholt ist froh, dass Tobias Wesner, 17, Angeboten aus höheren Spielklassen widerstand. Absteiger Moorreger SV kann mit Fabian Jacobsen aufgrund dessen Studiums nur eingeschränkt planen. Klarer Titelfavorit ist so der Ratzeburger SV, der sich mit zwei ehemaligen Regionalliga-Spielern des SV Siek II verstärkte.