Ellerbeks Frauen und Esingens Männer bestehen in vertrauter Umgebung Handball-Härtetest gegen starke Gegner.

Ellerbek/Tornesch. 150 Minuten Handball hatten vier Handball-Frauenteams in den Knochen, als in der Harbig-Halle das Schlusssignal der Partie zwischen dem HV Lüneburg (Oberliga Niedersachsen) und TuS Komet Arsten (Oberliga Nordsee) ertönte und den 24. Fohsack-Cup des TSV Ellerbek beendete. Ursprünglich sollten sich fünf Teams diese Gesamt-Spielzeit teilen, doch dann zwang die Absage des TSV Wattenbek (Oberliga Hamburg/Schleswig-Holstein), der keine Mannschaft zusammenbekam, den Ausrichter zum Umdisponieren. "Wir haben etwas später begonnen und alle Spiel um zehn Minuten verlängert", sagte Koordinatorin Cornelia Wedding.

So konnten auch die Gastgeberinnen, die zuletzt die Oberliga-Meisterschaft gewonnen, auf den Aufstieg in die 3. Liga aber verzichtet hatten, nur in drei Partien à zweimal 25 Minuten ihr Können zeigen. "Wir hätten auch sehr gern gegen Wattenbek gespielt, die ja auch in der kommenden Saison zu unseren Gegnern zählen", sagte Ellerbeks Trainer Timo Jarama.

Sein Team startete mit einem 27:21 über die Lüneburgerinnen ins Turnier und schien auch im zweiten Spiel gegen Komet Arsten nicht in Verlegenheit zu geraten. Doch dann ließen sich die Ausrichterinnen einen 22:20-Vorsprung abjagen und mussten froh sein, dass Torhüterin Lena Thürich nach Ablauf der Spielzeit einen Siebenmeter parierte und ihrem Team so noch das 23:23 rettete.

Ihre beste Leistung erbrachten die Gastgeberinnen im abschließenden Duell mit dem SV Henstedt-Ulzburg. Mit dem favorisierten Team aus der 3. Liga Ost hielten die Ellerbekerinnen beim 19:22 lange mit, mussten in der Schlussphase aber Verletzungspech und Personalmangel Tribut zollen. Neben Merle Seemann fiel in der abschließenden Partie, in der die Ellerbekerinnen zwischenzeitlich 17:14 führten, mit Melina Dahms auch noch die beste Feldtorschützin der Gastgeberinnen aus. Die 22 Jahre alte Rückraum- und Außenspielerin zog sich eine Augenverletzung zu, die nach Information von Cornelia Wedding aber nicht gravierend ist.

Nicht nur diese beruhigende Diagnose stimmt Timo Jarama optimistisch für den Start in die Oberliga-Saison, die für sein Team am 31. August um 17 Uhr in der Harbig-Halle mit einem Heimspiel gegen die HSG Jörl Doppeleiche-Viöl beginnt. "Ich bin sehr zufrieden, wir haben starken Mannschaften Paroli geboten", sagte der Physiotherapeut. Beim Fohsack-Cup hätten vor allem einige Neuzugänge überzeugt, allen voran die 1,90 Meter große Franziska Heinze, die von der SG Hamburg-Nord nach Ellerbek wechselte und es inklusive acht verwandelter Siebenmeter auf 18 Treffer brachte.

Für weitere Einsätze im Oberliga-Team empfahlen sich zudem Allround-Spielerin Christina Hinrichs (bislang MTV Herzhorn) und Außen Meike Ostermann, die aus der zweiten Ellerbeker Mannschaft (Landesliga) hochrückte. "Ich habe eine gut funktionierende Mannschaft", sagte Jarama, der seinen Spielerinnen kurz vor Saisonstart ein freies Wochenende gönnt. Vielleicht treffen sich die Ellerbekerinnen dann, um sich mit dem Sekt, den der Turniersponsor für Platz zwei ausgelobt hatte, auf eine erfolgreiche Saison zuzuprosten.

Bei der fünften Auflage des Just-Handball-Cups in den Hallen der KGST-Schule in Tornesch machte das Hamburg-Liga-Männerteam von Ausrichter TuS Esingen seinen Trainer Jan-Henning Himborn froh. Dem vom Coach gewünschten erstmaligen Einzug ins Halbfinale hätte seine junge Mannschaft um ein Haar die Riesen-Überraschung folgen lassen. Gegen Topfavorit TSV Altenholz (Aufsteiger in die Zweite Bundesliga) führten die Tornescher kurz vor Ende der zweimal 20-minütigen Spielzeit mit einem Tor, verloren dann aber noch 21:23 und unterlagen anschließend auch im Spiel um Platz drei dem A-Jugend-Bundesligateam von Rekordmeister THW Kiel. Nicht bereut haben dürfte der FC St. Pauli (Oberliga Hamburg/Schleswig-Holstein) sein kurzfristiges Engagement beim Just-Handball-Cup, nachdem Staffelrivale Dithmarschen LH abgesagt hatte. "Wir hatten schon für ein anderes Turnier gemeldet, uns dann aber aufgrund des attraktiven Teilnehmerfeldes für Tornsch entschieden", sagte Pauli-Spielmacher Klaus Häfele, langjähriger Kapitän des TSV Ellerbek. Die Kiez-Handballer kämpften sich bis ins Finale vor, unterlag dort aber dem TSV Altenholz, der 23:17 gewann und zum dritten Mal in Folge triumphierte.

Dazu nichts beitragen konnte der Rellinger Sebastian Opderbeck. Der 27 Jahre alte Rückraumspieler musste sich aufs Zuschauen beschränken. "Ich hatte starke Beschwerden in der linken Hüfte, kann erst seit einer Woche wieder locker trainieren", sagte der Rechtshänder, der aber wie seine Kameraden für den Turniersieg mit Sportkleidung belohnt wurde.