Der TBS-Spieler mit der Nummer drei streckte Schiedsrichter Jörg Rose mit dem Ellenbogen zu Boden.

Pinneberg. Das sind die Fakten, von mehreren Augenzeugen bestätigt. Der Schiedsrichter des Hetlinger MTV blieb benommen liegen und sah sich nicht mehr in der Lage, das Spiel fortzusetzen. Nach 85 Minuten war das Nachbarschaftsderby zwischen den Kreisklassen-Fußballern von TBS Pinneberg II und des VfL Pinneberg III (Staffel 4) vorbei, Spielstand: 2:1 für die VfL-Dritte. Rose erstattete bei der Polizei Anzeige wegen Körperverletzung. Der Schiedsrichter ist zunächst krankgeschrieben. Auf den Schläger rollt eine Prozess-Lawine (Sportgericht, Zivilgericht) zu.

VfL-Spieler Konrad Fey heiratet diese Woche mit gebrochenem Nasenbein. Diese Verletzung fügte ihm ein anderer TBS-Spieler zu, der deshalb in der 70. Minute die Rote Karte sah. "Bis dahin war es doch ein ganz normales Fußballspiel", sagt VfL III-Trainer Jörn Jacobsen. In der 80. Minute gab's einen Elfmeter für TBS II, den die Gastgeber verwandelten, den Rose aber wiederholen ließ. VfL-Torwart Sebastian Breternitz hielt den Ball. In der 85. Minute hatte TBS II Pech mit einem Abseitstor. Kurz darauf kreuzten sich die Wege des Torschützen und Schiedsrichters.

Was dann passierte, löste auch Entsetzen im TBS-Lager aus. "Ich kenne die zweite TBS-Mannschaft ganz genau. Da sind viele vernünftige Jungs dabei", betonte Jörn Jacobsen. "Aber es wirkten auch zwei mit, deren Ausraster das ganze Spiel kaputt gemacht haben."

Einen weiteren Spielabbruch gab es in der Staffel 5 zu beklagen. Zwischen Blau-Weiß 96 III und dem SuS Lohkamp war nach 70 Minuten (2:2) Feierabend, weil ein Spieler der Gäste nach einer Roten Karte keine Ruhe mehr geben wollte und dem Schiedsrichter Prügel androhte. "Es dauerte etliche Minuten, den Mann zu bändigen. Die Lohkamp-Verantwortlichen haben sich in Grund und Boden geschämt", berichtete Schenefelds Trainer Klaus Gabriel.