Motorradprofis auch nach viertem Langbahn-WM-Lauf enttäuscht. Bokeler Matthias Kröger muss in die Sonderqualifikation für 2014

Bokel/Brokstedt . Die Misere in der laufenden Langbahn-Weltmeisterschaft setzt sich auch nach dem vierten Lauf im polnischen Rzeszow für die beiden schleswig-holsteinischen Motorrad-Profis Matthias Kröger (Bokel) und Stephan Katt fort. Zum ersten Mal wurde ein Langbahn-Grand Prix auf einer Speedway-Bahn ausgetragen, für die beiden Norddeutschen vom Bundesligisten MSC Brokstedt eine ganz neue Erfahrung.

Wiederholt gab es Probleme bei der richtigen Motoreinstellung

"Das war schon eine echte Herausforderung", so Stephan Katt, der sich am Ende vor allen Dingen über die Probleme, die richtige Motorradeinstellung zu finden, ärgerte. "Die Bahn hatte eine Länge von knapp 400 Metern. Da galt es die passende Übersetzung zu finden." Zwar startete Katt in seinen ersten vier Vorläufen nahezu perfekt, verlor dann jedoch Plätze und kam insgesamt nur auf fünf Zähler. Katt: "Erst im letzten Lauf lief die Maschine so, wie es auf der Bahn erforderlich war."

Dazu hatte der 33-Jährige zusammen mit seinem Mechaniker Uwe Donath die Übersetzung so verändert, dass dem Motor Leistung genommen wurde, Katt sich jedoch aufgrund der besseren Abstimmung zur Streckenlänge einen klassischen Start-Ziel-Sieg sicherte. "Ich habe mich natürlich geärgert, dass wir erst spät zu dieser Erkenntnis kamen." Am Ende standen neun Zähler zu Buche - zehn hätten zum Finaleinzug gereicht. So landete der Wittenbeker in der Endabrechnung nur auf Rang zwölf.

Für die direkte Qualifikation müsste Kröger unter den besten zehn landen

"Für meine Ansprüche ist dies natürlich zu wenig. In den letzten beiden WM-Läufen muss ich jetzt jeweils unter die ersten fünf Fahrer kommen um weiterhin die Chance auf die direkte Qualifikation für die Weltmeisterschaft im kommenden Jahr zu wahren." Dazu benötigt Katt einen Platz unter den ersten zehn Akteuren des Wettbewerbs.

In weite Ferne gerückt scheint dieses Ziel indes für Katts Teamkollegen "Matten" Kröger. Das 44 Jahre alte Ur-Gestein des Bahnsports kam in Rzeszow überhaupt nicht zurecht und landete mit lediglich drei Punkten auf Rang 18. Somit scheint die Qualifikationsrunde zur WM 2014 am 22. September im bayerischen Mühldorf am Inn für den "schwarzen Mann aus Bokel" unumgänglich. Eine missliche Situation für Kröger.

Erfreulich aus deutscher Sicht bleibt letztlich die Tatsache, dass Martin Smolinski (Olching bei München) am Ende mit 23 Punkten den Langbahn-WM-Lauf in Polen für sich entscheiden konnte. Dabei profitierte der Speedway-Star des AC Landshut allerdings vom Ausfall des amtierenden Weltmeisters Joonas Kylmäkorpi (Finnland), der ebenfalls in der Speedway-Bundesliga für den MSC Brokstedt startet.

Platzierungen des Langbahn-GP 4 in Rzeszow: 1. Martin Smolinski (Olching) 23 Punkte, 2. Cameron Woodward (Australien) 20, 3. Josef Franc (Tschechien) 20 Punkte, 4. Joonas Kylmäkorpi (Finnland) 18, 5. Mathieu Trésarrieu (Frankreich) 18, 12. Stephan Katt 9, 18. Matthias Kröger (beide MSC Brokstedt) 3.