“Ich werde mich steigern“, versprach Flemming Lüneburg, der vergangene Serie bei den Oberliga-Fußballern des VfL Pinneberg nur eine untergeordnete Rolle spielte und schon gar nicht als Torschütze in Erscheinung trat.

Pinneberg. Der Mann hält Wort. Mit zwei Treffern und einer Vorlage war der frühere Edelreservist des FC Elmshorn, 21, ganz entscheidend am 3:1 (3:0) der Kreisstädter auswärts über den SC Vier- und Marschlande beteiligt.

"Ich erlebe die Wiedergeburt des VfL", jubelte Trainer Michael Fischer. Das war eine Anspielung auf den Anruf, den er eine halbe Stunde vor dem Anpfiff erhielt. Abwehrspieler Mark Müller meldete sich mit der frohen Kunde, dass seine Lebensgefährtin einen gesunden Jungen (Vincent) zur Welt brachte. Erheblich mehr Lebenserfahrung hat schon Konrad Kosmalla auf dem Buckel. Die Pinneberger waren froh, ihrem "Konny", seit über 30 Jahren als stellvertretender Abteilungsleiter die Eminenz im Hintergrund und hochgradiger Fan des Teams, drei Punkte zum 67. Geburtstag geschenkt zu haben.

So schön, so harmonisch kann der Fußball sein - wenn der Saisonstart geglückt ist. "Der Punkt gegen den FC Elmshorn war schon einmal nicht schlecht. Die drei Zähler beim SC Vier- und Marschlande aber bringen uns richtig weiter", sagte Fischer. Dem extrem umgestalteten VfL wird allgemein Abstiegskampf prophezeit. Das war es wichtig, gegen einen mutmaßlichen Konkurrenten von unten Flagge zu zeigen. Die Pinneberger machten das, von Anfang an. Lüneburg verwertete ein Zuspiel von Benjamin Brameier zum 1:0 (7.). Tim Vollmer nahm einen Eckball Lüneburgs volley mit dem Innenrist - 2:0 (15.).

Lachend lagen sich die Schützlinge von Michael Fischer in den Armen, als Lüneburg die Vorarbeit von Thomas Koster auch noch zum 3:0 nutzte (34.). Das war nun wirklich die Entscheidung, zumal sich die Gastgeber schwächten. Lukas Nesterovicz (74.) und Patrick Westermann (80.) sahen wegen wiederholter Fouls die Gelb-Rote Karte. Norman Baese, der aufgrund von Leistenproblemen des Stammkeepers Tim Brüggemann einhütete, wusste zu überzeugen und gab sich nur bei einem Schuss aus der Drehung von Daniel Siegemund geschlagen (60.).

"Er hatte mich schon im Training überzeugen können. Es war daher kein Risiko, ihn einzusetzen", lobte Fischer die Neuerwerbung aus den Reihen des TuS Krempe.