Die Halle Braamkamp in Hamburg war Schauplatz der ersten norddeutschen Box-Titelkämpfe nach Einführung neuer Amateur-Regeln zum 1. Juni.

Elmshorn . Drei Akteure des AC Einigkeit Elmshorn waren dabei, als erstmals seit 1990 die Männer-Eliteklasse wieder ohne Kopfschutz um Meisterehren kämpfte und sich zudem Wertungen nach einem neuen Punktesystem stellte. Je nach Dominanz des Siegers reicht die Skala nunmehr von 10:9 (enge Runde) bis 10:6 (klare Überlegenheit).

Bestens "oben ohne" kam ACE-Faustkämpfer Sarkis Mahmedow zurecht. Der 24 Jahre alte Bantamgewichtler (Klasse bis 56 Kilogramm) setzte sich im Titelkampf gegen den Plöner Veniamin Sotskov durch und qualifizierte sich damit für die deutschen Meisterschaften, die Ende August in Oldenburg ausgetragen werden.

Weniger erfolgreich verliefen die Ringduelle für zwei seiner Vereinskameraden. Im Finale der Klasse bis 81 Kilogramm wurde Max John, 30, vom favorisierten Hamburger Ibrahim Bazuev schon in der ersten Runde hart getroffen, konnte einen Abbruch aber vermeiden. Die Niederlage abzuwenden vermochte der Halbschwergewichtler indes ebenso wenig wie Vereinsgefährte Tarek Baish, 24, der im Mittelgewicht (Klasse bis 75 Kilogramm) schon im Halbfinale am wesentlich erfahreneren Hamburger Rechtsausleger Sebastiano Lo Zito scheiterte.

Zu denjenigen, die den neuen Regeln bei den Titelkämpfen in Hamburg Geltung verschafften, zählte Herbert Offermanns vom Wedeler TSV als Kampfrichter und Zeitnehmer. "Aufgrund der gesonderten Wertung jeder einzelnen Runde sind Unentschieden nicht mehr möglich", sagt der Abteilungsleiter. Die Neuerungen im Amateur-Boxsport beurteilt Hartmut Rex, Vorsitzender des AC Einigkeit Elmshorn, positiv. "Die Kämpfe werden spannender und damit auch für die Zuschauer interessanter."