400 Sportler bei den 14. Reitertagen in Tangstedt. Prominente Gäste wie Ex-Weltmeister Sören von Rönne und Breido Graf zu Rantzau

Tangstedt. Es kam auf die Nuancen an bei den 14. Reitertagen in Tangstedt. Wieder war Lilly Matthes die Schnellste im Parcours mit seinen 14 Hindernissen. Nach 33 Sekunden und 92 Hundertstel passierten Kolibris Lady und die Springreiterin des RV Rehagen-Hamburg die Zeitschranke. Für ihre fehlerlose Darbietung und die Titelverteidigung beim Preis der VR-Bank Pinneberg nahm Matthes 287 Euro entgegen, die hauchdünn geschlagene Margarethe Vist Hartmann vom Reit- und Fahrverein Uetersen tröstete sich über ihren zweiten Rang auf Laeticia mit 225 Euro hinweg. Der Rest der 1550 Euro Preisgeld verteilte sich auf zwölf Teilnehmer und Teilnehmerinnen, die ebenfalls fehlerlos blieben.

Die ganz großen Namen konnte Veranstalter Harald Sellhorn bei diesem S-Springen nur als Zuschauer präsentieren. Ex-Weltmeister Sören von Rönne aus Neuendeich schaute ebenso vorbei wie Breido Graf zu Rantzau, Präsident der Deutschen Reiterlichen Vereinigung. "Es gab eine weitaus höher dotierte Konkurrenzveranstaltung in Niedersachsen. Der haben viele Profis den Vorzug eingeräumt", sagte der Hofbesitzer, auf dessen Reitanlage sich an vier Tagen 400 Sportler, die rund 1300 Mal in den Sattel stiegen, tummelten. Die allerdings enttäuschten Sellhorns Erwartungen nicht: "Ich kann mich nicht beschweren. Es gab sehr guten Pferdesport zu sehen." Von den Könnern hatte es dem Turnierleiter einer besonders angetan. "Thomas Konle hat den Beweis angetreten, dass er ein verdammt guter Reiter ist und auch internationale Aufgaben bestehen kann", lobte Harald Sellhorn den 43 Jahre alten Schwaben, der Ende 2011 seine Selbstständigkeit in Baden-Württemberg aufgegeben und die Leitung des Springstalls beim Holsteiner Verband in Elmshorn übernommen hatte. Der frühere Mannschafts-Europameister der Junioren hat nichts verlernt. Das zeigte er beim Preis vom Autohof Reimers (1060 €), den er mit Chin Champ ebenso erfolgreich absolvierte wie eine Prüfung Klasse M auf Cassilano.

Sorgen machte sich Harald Sellhorn zwischendurch um seine Tochter Nina, 22, die am ersten Turniertag einen Schwächeanfall erlitt. Am dritten war sie wieder so fit, Anzix in einer M-Prüfung zum Sieg zu führen. Wesentlich schlimmer erging es Amy Shepherd (Rehaugen), die zu Boden stürzte, als Carramello bockte und ihr am Hindernis die Gefolgschaft verweigerte. Im Krankenhaus, wo sie eine Nacht zur Beobachtung verbrachte, wurden allerdings keine schwerwiegenden Verletzungen festgestellt. Insgesamt glaubt Harald Sellhorn, einmal mehr ein guter Gastgeber gewesen zu sein. Um sich abzukühlen, mussten die Pferde jedenfalls nicht in den Wassergraben treten. Eine Duschanlage und ein Wasserstand boten ausreichend Erfrischung. Die Zweibeiner fühlten in einem Zelt mit Catering perfekt versorgt.