Motorrad-Profi “Matten“ Kröger unglücklich Neunter. Katts Traum von der Titelverteidigung platzt

Bokel/Pinneberg . Der Traum vom vierten Grasbahn-Europameisterschaftstitel für Stephan Katt ist geplatzt. Beim Finale in Bielefeld schaffte es der 33 Jahre alte Bahnsportprofi aus Schleswig-Holstein und Teamkamerad des Bokelers Matthias Kröger beim MSC Brokstedt nicht seinen Erfolg vom vergangenen Jahr zu wiederholen und wurde "nur" Sechster. "Matten" Kröger verpasste in Bielefeld knapp das A-Finale und landete auf Rang neun.

Die Gründe waren für den dreifachen EM-Titelträger Katt (2006, 2009, 2012) nach Ende des Rennens schnell analysiert. "Janick de Jong war heute einfach der beste Fahrer - ihn im Finale zu schlagen, hätte für mich ein extrem hohes Risiko bedeutet", meinte Katt, der zuvor neben dem Holländer de Jong zu den aussichtsreichsten Kandidaten auf den Gesamtsieg zählte. Nach einem problemlosen Einzug in das Finale der besten sechs Akteure erwischte Katt dann aber einen nicht ganz so gelungenen Start. "Mir war klar, dass ich nur mit einem Topauftakt den Titel hätte verteidigen können." So ging es für den Neuwittenbeker jedoch nur noch um einen Podestplatz hinter dem neuen Europameister.

De Jong setzte auch im Endlauf seine blendende Form in Szene und bestimmte von Beginn an das Geschehen. In einem sehenswerten Duell kämpfte dahinter Katt mit Dirk Fabriek (Niederlande) über vier Runden um den zweiten Platz. Mit einer Schlussattacke wollte es der Neuwittenbeker noch einmal wissen, verlor bei einem Überholmanöver in der Zielkurve jedoch die Kontrolle über sein Motorrad und kam zu Fall. Katt: "Ich hatte starke Schmerzen im rechten Ellenbogen und hatte nicht mehr die Kraft die Spur zu halten."

Bitter, dass sich im entscheidenden Moment die Verletzung bemerkbar machte, die sich Katt eine Woche zuvor beim Langbahn-Weltmeisterschaftslauf in Marmande (Frankreich) zugezogen hatte. "Die Regenerationszeit war einfach zu kurz." Am Ende sei die Belastung einfach zu groß gewesen. Trotzdem zeigte sich Stephan Katt mit der eigenen Leistung zufrieden, lobte jedoch auch die Konkurrenz. "Zweifellos ist Jannik de Jong ein würdiger Europameister. Er war heute der beste Fahrer und hat absolut verdient gewonnen.

Am Ende kam Stephan Katt auf den sechsten Rang, präsentierte sich jedoch bereits unmittelbar nach der Siegerehrung kämpferisch. "Im nächsten Jahr greife ich wieder an. Der Rekord des viermaligen Gewinns des EM-Titels ist noch offen - das ist also das erklärte Ziel für ihn.

Für "Matten" Kröger lief es in Bielefeld ebenfalls alles andere als zufriedenstellend. Mit einem Rückstand von nur einem Punkt verpasste der 44-Jährige Bokeler als Dritter des B-Finales (als Zweiter hätte er im Endlauf gestanden) ganz knapp den Startplatz im A-Finale und belegte letztlich den neunten Rang im Gesamtklassement. "Es hat einfach nicht gereicht. Im direkten Duell mit Dirk Fabriek hatte ich nicht die Ideallinie gefunden", sagte Kröger, der über das eigene Abschneiden mehr als enttäuscht war. "Ich hatte mir ehrlich gesagt mehr ausgerechnet."

Am kommenden Wochenende starten Kröger und Katt wieder gemeinsam beim internationalen Sandbahnrennen in Werlte (Landkreis Emsland). Beide Fahrer betonen: "Dieses Rennen hat einen hohen ideellen Wert für uns. Die Atmosphäre in Werlte ist außergewöhnlich."

Besonders allerdings freuen sich Kröger und Katt darüber, das Brokstedts Pressesprecher Michael Schubert aus Tornesch dort als Stadionsprecher im Einsatz ist und den Zuschauern mit seinen Kommentaren einheizen wird.