In den Planungen ihrer Trainer spielen die lange Verletzten Lucas Hammer und Marc Eggerstedt wieder eine Rolle. VfL II macht im Test aus 0:3 ein 3:3

Pinneberg. Lucas Hammer (VfL Pinneberg, 21) und Marc Eggerstedt (Blau-Weiß 96, 22) haben Gemeinsamkeiten. Beide kicken in der Landesliga und nehmen nach langer Leidenszeit ihr Comeback in Angriff. In den Testspielen ihrer Teams präsentierten sie sich sogar als Torschützen. In den Planungen ihrer Trainer spielen sie wieder eine Rolle.

Lucas traf es besonders hart. Während Zwillingsbruder Nils den Pinnebergern mit seinen Toren zum Aufstieg verhalf, war er froh, überhaupt laufen zu können. "Verdrehter Schien- und Wadenbeinbruch", lautete die deprimierende Diagnose, nachdem er im Punktspiel am 17. September 2011 mit dem Torwart des TSV Sparrieshoop, der die Rote Karte sah, zusammengeprallt war. Noch auf dem Rasen wurde der verletzte Spieler in Narkose gelegt, ein Trauma, das er aber bewältigt zu haben scheint. Als die Pinneberger Zweite drei Wochen nach ihrer Ersten ihr Trainingslager in Aschendorf (Emsland) aufschlug, da ließ er nichts aus, keinen Lauf, keine Kraftübung, keinen Zweikampf im Testspiel gegen den TuS Aschendorf (6:1), als er neben Mike Kolbe, Alexander Martin, Christian Koster, Kai Wagner und Stefan Staegemann zu den Torschützen zählte. Umso bitterer endete der Nachmittag allerdings für Torsten Jung, nämlich im Krankenhaus.

Der Leitwolf des VfL-Teams bekam eine Platzwunde am Kopf mit fünf Stichen genäht und entschloss sich, einen Tag vor den anderen die Heimfahrt anzutreten. Bei einem Zwischenstopp in Bremen überraschten die Pinneberger dann noch mit einem 3:3 (0:2) beim TuS Schwachhausen. "Eigentlich waren wir völlig kaputt", wunderte sich Trainer Heiko Klemme über die Gegenwehr seiner Schützlinge. Dennis Koopmann, Salih Koparan und Sebastian Stapel rundeten den Ausflug ab, in dem sie einen 0:3-Rückstand mit drei Treffern in der Schlussphase in einen Achtungserfolg verwandelten.

Stammspieler des Tabellenelften der Bremen-Liga vergangene Serie ist Benjamin Eta, der dem VfL II diesen Vergleich vermittelt hatte. Mit ihm stand Marc Eggerstedt einige Zeit gemeinsam mit Eta im Kader von Blau-Weiß 96. Eta war Stammkraft, Eggerstedt kam über gelegentliche Einsätze nicht hinaus und war zwischendurch immer mal wieder monatelang von der Bildfläche verschwunden. Mehrfach musste er sich nämlich wegen Rückenproblemen unters Messer begeben, jetzt ist er wieder fit und in der Lage, dem Team mit seinen technischen Fähigkeiten zu helfen.

Dieser Eindruck drängte sich jedenfalls beim 4:1 in Ahrensburg gegen den SSC Hagen auf, wo Eggerstedt mit einem platzierten Schuss von der Strafraumgrenze das 1:0 erzielte. "Wir hoffen alle, dass er keinen weiteren Rückschlag erleidet. Dann wäre er fraglos ein Gewinn fürs Team", sagt Teamgefährte Jan-Niclas Galke. Trainer Selcuk Turan wird genau hinsehen, was er Eggerstedt schon zumuten darf und was nicht. Florian Härter, Diego Martinez und Marcel Jobmann waren die weiteren Torschützen der Schenefelder, die wie die Pinneberger drei Tage fleißig waren, ihr Trainingslager aber vor Ort abhielten.

Wie es um Lucas Hammer und Marc Eggerstedt bestellt ist, wird man spätestens wissen, wenn ihre Mannschaften am 22. September, fast auf den Tag zwei Jahre nach Lucas Hammers schwerem Sportunfall, das Punktspiel gegeneinander austragen.