Motorrad: Beim Grasbahn-EM-Finale sind “Matten“ Kröger und Stephan Katt zunächst Rivalen

Bokel/Brokstedt . Auch wenn sie privat befreundet sind und gemeinsam in der Speedway-Bundesliga für das Team des MSC Brokstedt antreten - an diesem Wochenende sind die beiden Motorradprofis Matthias Kröger und Stephan Katt sportliche Konkurrenten. Beim Grasbahn-Europameisterschaftsfinale auf dem Leineweber-Ring in Bielefeld (Rennbeginn um 13.30 Uhr) wollen die beiden Schleswig-Holsteiner im Rennen um den Sieg ein gehöriges Wort mitreden.

Die scheinbar besseren Trümpfe hält dabei Titelverteidiger Stephan Katt in den Händen. Der 33 Jahre alte fünffache Langbahn-Teamweltmeister aus Neuwittenbek bei Kiel hat in dieser Saison eindeutig den besseren Start erwischt. Katt: "Bei mir läuft es im Moment richtig gut." Beim Langbahn-WM-Lauf am vergangenen Wochenende in Marmande (Frankreich) belegte Katt den fünften Rang und schnitt somit als bester deutscher Vertreter ab. Matthias Kröger konnte hingegen im dritten von insgesamt sechs Weltmeisterschaftsläufen nicht an die gewohnte Form heranreichen.

Kröger muss immer mit zum Favoritenkreis gerechnet werden

"Bei mir lief es von Beginn an nicht rund", sagt der Familienvater aus Bokel. Für Kröger spricht indes die Erfahrung. In seiner eindrucksvollen Karriere als Motorradsportler zeigte der 44-Jährige immer wieder seine ganze Routine und ist stets dem Favoritenkreis zuzurechnen. Kröger gibt sich vor dem Rennen in Bielefeld gewohnt zurückhaltend. "Ich werde versuchen, mein gesamtes Leistungspotenzial abzurufen und hoffe natürlich, am Ende vorn mit dabei zu sein. Die Erwartungshaltung im Team von Stephan Katt ist dabei eine ganz andere.

Mit einem Sieg am Sonntag könnte der "Catman" einen neuen Rekord aufstellen. Noch nie zuvor hat ein Bahnsportler die Grasbahn-EM-Krone viermal ergattern können. "Natürlich habe ich dies im Hinterkopf. Trotzdem kann ich mich vollkommen vom Leistungsdruck lösen. Ich kann gewinnen - muss dies allerdings nicht um jeden Preis."

In Bielefeld muss sich das Brokstedter Duo mit einer starken Konkurrenz auseinandersetzen. Bangemachen gilt dabei jedoch nicht. "Respekt vor den Gegnern, ja - Angst, nein." Die Devise von "Matten" Kröger ist eine klare Ansage. Auch wenn es am Sonntag gegeneinander geht - nach dem Rennen ist der Konkurrenzdruck vergessen.

"Ich hoffe, wir können am Ende zusammen feiern", erklärt Stephan Katt mit einem Augenzwinkern. Dabei wünschen sich die beiden Norddeutschen gegenseitig Glück, und sie hoffen vor allem auf ein spannendes Rennen mit einem guten Ausgang aus einheimischer Sicht.