Speedway-Team ohne Bokeler Kröger 52:34 in Wittstock. MSC nachträglich bestraft

Pinneberg/Brokstedt. Auch wenn mit Matthias Kröger (Bokel) ein wichtiger Mann im Team des MSC Brokstedt nicht mit von der Partie war, freuen sich die zahlreichen MSC-Fans aus dem Kreis Pinneberg über einen versöhnlichen Saisonabschluss ihres Brokstedter Teams. Der MSC kam beim letzten Auftritt in der Speedway-Bundesliga mit einem deutlichen Auswärtssieg nach Hause. Bei den "Wölfen" in Wittstock (Brandenburg) bestach die Mannschaft aus Schleswig-Holstein durch Geschlossenheit.

Mit Tobias Kroner, Kevin Wölbert und dem Finnen Timo Lahti hatten die "Wikinger" gleich drei Fahrer in den eigenen Reihen, die mit jeweils 13 eingefahrenen Punkten die Säulen des 52:34-Sieges waren. Zwar konnten die Gastgeber den ersten Lauf in diesem unterhaltsamen Duell für sich entscheiden, danach trumpften jedoch die Gäste aus Brokstedt auf und gewannen auch in dieser Deutlichkeit verdient. Die von Teammanagerin Sabrina Harms glänzend eingestellte Crew ließ sich nicht aus dem Rhythmus bringen.

Für den Sprung in das Bundesliga-Finale hat es nach drei Niederlagen letztlich nicht gereicht. "Natürlich hätten wir gerade in unserem Jubiläumsjahr den Titel gern nach Schleswig-Holstein geholt", sagte Pressesprecher Michael Schubert. Sportlich wurde das Heimrennen gegen den AC Landshut zwar gewonnen (43:41), aufgrund von zwei nicht startberechtigten Fahrern, die vom MSC kurzfristig verpflichtet werden mussten, wurde das Rennen jedoch mit 41:30 für Landshut gewertet. "Wir wollten unsere Veranstaltung retten und hatten uns dazu entschlossen, eine Mannschaft aufzustellen, um überhaupt fahren zu können."

Soll den Clubs das Interesse an der Bundesliga genommen werden?

Hintergrund ist die Tatsache, dass sowohl Kroner als auch Wölbert und Lahti damals aufgrund internationaler Verpflichtungen und einer Rennverschiebung nicht in Brokstedt fahren durften. "Jetzt werden wir für unsere Bemühungen im Sinne des Bahnsports doppelt bestraft", so Schubert. Zum einen steht die sportliche Niederlage zu Buche, zum anderen gab es jetzt sogar noch eine finanzielle Strafe von 500 Euro, die vom Deutschen Motorsport-Bund (DMSB) aufgrund der Tatsache verhängt wurde, dass gegen Landshut zwei nicht einsatzberechtigte Fahrer eingesetzt wurden.

Schubert: "In meinen Augen ist dies paradox und ein ärgerlicher Akt der Bürokratie. Ich persönlich sehe dies als einen weiteren Schritt, den Vereinen das Interesse an der Speedway-Bundesliga zu nehmen. Es wird Zeit, dass sich die Clubs, die Speedway-Sport anbieten, an einen Tisch setzen und nach Alternativen und neuen Wegen suchen. Wir brauchen Ideen und Regularien, die für Fans attraktiv und für Clubs einfach umzusetzen sind."