Wedeler Topstürmer Anton Freundt klagt im Vorfeld der Saison über Beschwerden. Montag steht ein Arzttermin an.

Wedel. "Es wird wohl Zeit, der Sache auf den Grund zu gehen", sagt Anton Freundt. Das ist der Landesliga-Stürmer des Wedeler TSV, 27, bei dessen Familienname den Fußballs-Fans sofort eine Textzeile aus der deutschen Filmoperette "Die Drei von der Tankstelle" (1930) auf die Lippen kriecht.

"Ein Freund, ein guter Freund, das ist das Schönste, was es gibt auf der Welt. Ein Freund bleibt immer Freund, und wenn die ganze Welt zusammenfällt", singen Willy Fritsch, Oskar Karlweis und Heinz Rühmann. Noch ist es nicht so, dass die Welt des "Toni" Freundt zusammenbricht. Aber Anlass zu Nachfragen gibt er allemal. Der verflixte Oberschenkelmuskel links hinten hat sich wieder gemeldet. Droht Freundt eine ähnlich lange Pause wie letzte Serie, als sein sechswöchiges Fehlen die Wedeler beinahe den Klassenerhalt in der Landesliga kostete?

Der Angeschlagene bewegt sich zwischen Zuversicht und Sorge

Passiert ist es beim 3:3 (3:2) im freundschaftlichen Vergleich mit dem SC Victoria II (Bezirksliga). Erst verbreitete der angehende Wirtschaftsingenieur Torgefahr wie eh und je, holte einen Strafstoß heraus (den Mahmoud Ben-Djebbi allerdings verschoss) und erzielte das 3:1. Dann verspürte er wieder ein Zwicken - Auswechselung, noch vor der Pause. Später sprach Thorsten Zessin aus dem Trainerstab von einer "Vorsichtsmaßnahme". Der Angeschlagene bewegt sich zwischen Zuversicht ("Es wird schon nichts Schlimmes sein.") und Sorge. "Genauso harmlos hatte es im April auch angefangen." Die Diagnose seinerzeit: "Muskelfaserriss. Gönnen Sie sich mal ein paar Wochen Ruhe, das wird dann schon wieder."

Nun hat TSV-Gönner Rolf Lau empfohlen, einen Spezialisten im Wedeler Krankenhaus aufzusuchen. Ihm stattet Freundt am Montag, 8. Juli, einen Besuch ab. Dem Gastspiel bei Eintracht Lokstedt am Sonntag (15 Uhr) wird er nur als Zuschauer beiwohnen, muss aber auch Neuzugang Hendrik Ebbecke aussetzen? Der Schütze des 1:1 erlebte das Ende der Partie bei Victoria II wegen erneuter Kniebeschwerden ebenfalls nicht auf dem Platz.

Thorsten Zessin bricht (noch) nicht in Panik aus: "Erstens ist es bis zum Pflichtspielstart noch lange hin. Zweitens haben wir in der Qualität des Kaders dazugewonnen und könnten Ausfälle besser als letzte Serie verkraften." Zu diesen Verstärkungen zählt Christopher Dobirr. Der frühere Kapitän des VfL Pinneberg strahlt auch mit 33 noch Unternehmungslust als Offensivverteidiger aus. Diesmal kam sogar ein persönlicher Torerfolg (2:1) dabei heraus.

Den Teamgefährten von einst hatte Dobirr im Kampf um den Klassenerhalt in der Oberliga die Daumen gedrückt und kaum eine VfL-Partie der entscheidenden Phase versäumt. Mit einer Flut an Neuzugängen wollen die Pinneberger diesmal die Gefahr eindämmen. Da kommt es Trainer Michael Fischer gerade recht, dass seine Mannschaft beim bevorstehenden Ergo-Cup des SC Alstertal-Langenhorn auf dem Kunstrasen am Beckermannweg damit beginnen kann, sich einzuspielen. Erster Gegner ist Kooperationspartner Blau-Weiß 96 (Landesliga), der am Donnerstag, 4. Juli, mit zwei merkwürdigen Resultaten aufgewartet hatte.

Die zwei Gesichter von Landesligist Blau-Weiß 96

Die eine Hälfte des Kaders verblüffte mit einem 3:2 nach Toren von Jesper Cordes, Eico Westphal und Thies Raschke bei Germania Schnelsen (Oberliga). Die restlichen zwölf Akteure, keineswegs nur Reservisten, gingen beim HSV Barmbek-Uhlenhorst (Oberliga) 0:8 (0:4) unter. Weitere Kontrahenten in der Gruppe A sind der SC Sperber (Landesliga) und der Niendorfer TSV (Oberliga), während der SV Rugenbergen in der Gruppe B auf Gastgeber SC Alstertal-Langenhorn (Oberliga-Aufsteiger), den USC Paloma (Landesliga) und die HSV-Dritte (Bezirksliga) trifft. Trainer Ralf Palapies empfindet vier Spiele in acht Tagen nicht als Belastung: "Wir brauchen Praxis, so viel wie möglich. Bei unserem schweren Pokal-Los Eimsbütteler TV müssen die Abläufe früh verinnerlicht sein." Einen Gruß richtet er an Anton Freundt, der bis Ende 2012 für die Bönningstedter kickte. "Er gibt immer alles fürs Team. Seine Telefonnummer werde ich nie löschen."