Bei Landesmeisterschaften werden erstmals auf geringere Distanz kleinere Ziele anvisiert

Holm. Mit Hoffungen auf vordere Plätze und sogar Titel reisen die besten Bogensportler aus dem Kreis Pinneberg am Wochenende gen Norden. Ihr Ziel ist 2000-Einwohner-Gemeinde Bordelum nördlich von Bredstedt im Kreis Nordfriesland, am Sonnabend, 6. Juli, und Sonntag, 7. Juli, Schauplatz der schleswig-holsteinischen Landesmeisterschaften im Freien.

193 Schützinnen und Schützen wollen die Scheiben anvisieren, zum Einsatz kommen in den Schüler-, Jugend-, Alters- und Seniorenklassen-Konkurrenzen Blank-, Recurve- und Compoundbögen. Für einen zusätzlichen Anreiz sorgt die Chance, sich für den Start bei den deutschen Meisterschaften vom 6. bis 8. September im bayerischen Olching zu qualifizieren.

Am Sonnabend vertreten Ralf Hansen, Michael Offermann und Christian Paatsch (alle TSV Holm) als Recurve-Mannschaft sowie Vereinskamerad Hannes Garves (Jugend Compound) und Raimund Lange von der Uetersener SG (Alters-Herren Recurve) den Kreis Pinneberg. Tags darauf starten Ulrich Stoldt, Bernhard Soltau, Beate Sommer und Arne Helfer (alle Elmshorner Schützengilde) im Blankbogen-Wettbewerb. Niels Pautke, Susanne und Jörg Imhoff, Imhoff (TSV Holm, Compound), Frank Moerler, Andreas Lahann, Carsten Schwartz, Jan Luca Dreier, Antje Lange und Leif Kähler (Uetersener SG) greifen zu Blank- und Recurvebogen.

Schützen müssen binnen vier Minuten sechsmal das Ziel anvisieren

Der sportliche Wettstreit beginnt an beiden Tagen um 9 Uhr mit der Ausgabe der Startnummern. Auf eine Scheibe schießen bis zu vier Schützen, je zwei visieren ihr Ziel gleichzeitig an und müssen innerhalb von vier Minuten eine Passe (sechs Pfeile) möglichst im Zentrum der Scheibe, von den Schützen als "Gold" bezeichnet, platzieren. Ausgeschossen werden zwei Durchgänge à sechs Passen.

Neben Treffsicherheit und Konzentration (72-mal für 30 Sekunden) erfordert Bogenschießen auch körperliche Stärke und Kondition. Zum Anspannen der Sehne wird eine Kraft von etwa 200 Newton (N) benötigt, zudem gilt es zwölfmal zur Scheibe und zurück zu gehen, um Punkte auszuzählen und die Pfeile herauszuziehen.

Die bei den Landesmeisterschaften startenden Compound-Schützen müssen sich in diesem Jahr auf eine neue Entfernung einstellen. Bislang visierten sie Scheiben mit 122-Zentimeter-Auflagen aus 70 Metern an, jetzt beträgt die Distanz nur noch 50 Meter auf 80-Zentimeter-Auflagen. Das klingt einfacher, doch das Gegenteil ist der Fall. Die neue Goldene Zehn ist mit ihrem Durchmesser von vier Zentimetern auf der 80-Zentimeter-Auflage überproportional kleiner als die 6,1 Zentimeter große bisherige Bestmarke auf der 122-Zentimeter-Scheibe.