Nach ihrem Regionalliga-Heimspiel gegen die Hildesheim Invaders im heimischen Krückaustadion wussten die Footballspieler der Elmshorn Fighting Pirates zunächst gar nicht, worüber sie sich am meisten ärgern sollten.

Elmshorn. Als wäre es nicht schon schlimm genug, dass die Heimmannschaft gegen den Titel- und Aufstiegsfavoriten aus Niedersachsen deutlich mit 13:33 (0:0, 0:14, 0:13, 13:6) verloren hatte, fühlte sich die Heimmannschaft um einen weiteren Punkt gebracht, den Kicker Sven Linn mit einem Schuss durch die Torstangen realisiert hatte. "Erneut haben die Schiedsrichter ein falsches Ergebnis notiert", sagte Pirates-Pressesprecher Olaf Mai.

Die Ursachen für die Niederlage sahen allerdings weder der frühere Kicker und Wide Receiver noch der Trainer in diesem Protokollfehler. "Wir haben gut angefangen und sehr gut aufgehört, aber dazwischen haben wir keinen Pirates-Football gezeigt", sagte Stefan Mau. In der Offensive brachten die Elmshorner in den ersten drei Vierteln nichts zustande, erst im Schlussabschnitt erreichten Alexander Jakusch nach zwei Läufen (über 60 Yards in die Red Zone und dann noch einmal über 16 Yards) sowie Marlon Mau (20 Yards) nach einem Pass von Axel Roemersma die gegnerische Endzone. Von den Zusatzpunkten durch Sven Linn zählte dann aber nur einer. Dass die Elmshorner ohne diesen Fauxpas das Spiel noch hätten drehen können, bezweifelte Olaf Mai. "Wir äußern uns grundsätzlich nicht über die Schiedsrichter. Ich denke, wir hätten auch mit einer anderen Crew verloren."

In positiver Erinnerung wird das letzte Regionalliga-Punktspiel der Fighting Pirates vor der Sommerpause (bis 27. Juli) wohl nur Elmshorns Quarterback Oliver Schlüter bleiben. Der Hamburger, 25, gab gegen Hildesheim sein Debüt im gelben Trikot. "Es hat Spaß gemacht, das Team hat mich toll aufgenommen." Der Neuzugang räumt aber auch ein, sich in Elmshorn sportlich erst einmal zurechtfinden zu müssen ("Ich habe immerhin mehr als ein Jahr nicht mehr Football gespielt.").

Seinen Sport erlernte Schlüter bei den Hamburg Pioneers, später lotste ihn Patrick Esume, Headcoach der Kiel Baltic Hurricanes, in die schleswig-holsteinische Landeshauptstadt. Drei Spielzeiten lang gehörte er zum Kader des deutschen Meisters von 2010, um anschließend ein Jahr in Neuseeland zu verbringen.