Stephan Katt und Matthias Kröger sind nach Materialschäden von rund 10.000 Euro bei Langbahn-WM bereits weit abgeschlagen

Brokstedt/Bokel . Die Langbahn-Weltmeisterschaft entwickelt sich für die beiden schleswig-holsteinischen Motorradprofis Matthias Kröger (Bokel) und Stephan Katt (Neuwittenbek) zu einem echten Fiasko. Nach einem enttäuschenden ersten Lauf in Forssa (Finnland) erfolgte beim zweiten Durchgang in Forus (Norwegen) nun der zweite Rückschlag für das Duo vom MSC Brokstedt. Sowohl Kröger als auch Katt blieben weit hinter ihren eigenen Erwartungen zurück.

Eine Reihe von technischen Problemen sorgten vor allen Dingen bei Stephan Katt für ein niederschmetterndes Ergebnis. "Ich habe zwei meiner Motoren durch Totalschäden verloren, musste einen Zahnriemenriss beklagen und konnte in einem Lauf den Gashahn nicht mehr kontrollieren. So etwas habe ich in meiner fast 30-jährigen Rennsporttätigkeit noch nicht erlebt." Dem Neuwittenbeker fehlten nach dem Rennen in Forus passende Erklärungen für die Ansammlung der technischen Defekte. "Ich werde sicherlich Ursachenforschung betreiben, aber ob etwas dabei herauskommt, weiß ich nicht." Am Ende belegte Katt mit lediglich zwei Punkten den vorletzten Platz im 20-köpfigen Starterfeld. Im Gesamtklassement belegt der amtierende Grasbahn-Europameister nach zwei von sechs WM-Läufen Rang 18.

"Die WM kann ich damit getrost abhaken. Jetzt geht es für mich nur noch darum, die direkte Qualifikation für das kommende WM-Jahr zu schaffen." Dafür muss der gebürtige Kieler jedoch mindestens unter die ersten sieben Fahrer in der Endabrechnung kommen. Für Matthias Kröger, Teamkollege von Stephan Katt beim Speedway-Bundesligisten MSC Brokstedt, lief es in Forus nicht viel besser. Auch Kröger haderte mit technischen Problemen und konnte letztlich nur drei Zähler verzeichnen. Für den Familienvater aus Bokel - er ist jetzt 15. der aktuellen WM-Wertung - gilt es ebenfalls alles daran zu setzen, damit ein Qualifikationsplatz herauskommt. Zwischen den beiden WM-Läufen durfte sich Kröger zwar über einen Sieg beim offenen Langbahn-Rennen in Vasaa (Finnland) freuen, den erhofften Schub für den Lauf in Norwegen konnte der 44-Jährige jedoch nicht verzeichnen.

Viel Zeit, um die Geschehnisse nach der "Skandinavischen Woche" aufzuarbeiten, bleibt den beiden Stahlschuhartisten aus dem hohen Norden nicht. Bereits am Sonntag, 23. Juni, steht Matten Kröger beim Bundesligarennen des MSC Brokstedt gegen den AC Landshut auf dem Holsteinring am Startband. Stephan Katt agiert zur gleichen Zeit beim Langbahn-Rennen in Pfarrkirchen (Bayern) und plagt sich derweil mit grundelementaren Sorgen.

"Ich habe nach den derben Erlebnissen in Finnland und Norwegen keinen leistungsstarken Motor mehr. Neben dem sportlichen- muss ich auch ein finanzielles Fiasko verkraften." Die Rede ist von über 10.000 Euro Kosten, die durch das Verheizen von insgesamt vier Motoren entstanden sind. Nimmt man noch Fahrt- und Hotelkosten dazu, sind es sogar fast 15.000 Euro für beide Fahrer. Harte Zeiten für Brokstedts Bahnsportler. Aus Sicht des MSC gab es indes auch Erfreuliches zu verzeichnen. Joonas Kylmäkorpi (Finnland), amtierender Weltmeister auf der Langbahn, gewann den zweiten WM-Durchgang in Forus und führt im Gesamtklassement mit 53 Punkten.