Holsteiner Pferdetage sind erneut ein Höhepunkt für Züchter und Besucher. Durchschnittspreis bei Fohlenauktion liegt bei 7000 Euro

Elmshorn. Die Holsteiner Pferdetage waren erneut ein Höhepunkt für den gesamten Bereich des Pferdesportes im Land Schleswig-Holstein, die Veranstaltung gilt als fester Bestandteil des hiesigen hippologischen Geschehens. Zu den viel beachteten und gefragten Programmpunkten in Elmshorn gehörte die Wahl der Elitestute des Jahres sowie der Landeschampions bei den fünf- und sechsjährigen Dressurpferden und fünf-, sechs- und siebenjährigen Springpferden.

Bei der Verbandsstutenschau (59 Pferde) wurde Cascada zur neuen Stutenkönigin gekürt. Als diese imponierende Pferdedame in den Führring kam, spürten nicht wenige sofort: "Das wird die Siegerstute." So lautete auch die spontane Einschätzung vom Zuchtleiter des Holsteiner Verbandes, Dr. Thomas Nissen. Cascada v. Casall-Lord Calando-Cabinett stammt aus der Zucht von Carsten Meinert, Mölln, und dem Besitz von Reimer Detlef Hennings aus Bendor. Die Siegerin ist eine klassischer Holsteinerin: braun, korrekt und bestem Antritt ausgestattet.

Der Schweizer Hans Liebherr ist Besitzer der Landeschampions bei den fünf- und sechsjährigen Springpferden. Bei den Fünfjährigen hieß der überlegene Sieger L.B. Coco Jumper v. Cassin-Carbano. In beiden Umläufen der Springpferdeprüfung (Klasse M) erzielte der Schimmel die höchste Wertnot. Bei den Sechsjährigen ging es im Stechen, das die acht Wertnotenbesten des Umlaufs erreicht hatten, nach der Uhr. Der für die Holsteiner Zucht gekörte Convall v. Colman-Cascavelle wies bereits im Umlauf mit einer 8,6 die höchste Note und war dann auch im Stechen am schnellsten unterwegs.

Erstmals lief bei den Holsteiner Pferdetagen das Landeschampionat für Siebenjährige. Nachdem sie schon das Einlaufspringen am Vortrag gewonnen hatten, ließen sich Verbandshengst Connor v. Casall-Cor de la Bryère und Thomas Konle auch in dieser Springprüfung (Klasse S) mit Stechen den Sieg nicht nehmen.

"Wir haben an beiden Tagen viele gute Pferde gesehen", resümierte der Mannschaftsolympiasieger von 1988, Wolfgang Brinkmann. Alle Züchter der diesjährigen Springpferdechampions durften sich übrigens über einen 1000-Euro-Scheck freuen, ausgegeben von Veranstalter Holsteiner Masters.

Das Dressurpferde-Championat der Fünfjährigen, für alle nördlich der Elbe geborenen Pferde ausgeschrieben, wurde zu einer überlegenen Sache von Lady Leticia. Die Larimar-Coriander-Tochter aus der Zucht von Johann Peter Laß (Leck) war im vergangenen Jahr Landeschampionesse der vierjährigen Reitpferde in Bad Segeberg.

Vor zwei Jahren hatten Catoo v. Con Air-Caletto (Adelbert Sporn/Jardelundfeld) und Markus Suchalla (Holsteiner Verband) in Warendorf als Bundeschampionatssieger bei den vierjährigen Reithengsten überrascht. Dass sie auf dem richtigen Weg sind, auch in höheren Klassen erfolgreich bestehen zu können, bewiesen Suchalla und Catoo nun mit ihrem überlegenen Sieg im Dressurpferde-Championat der Sechsjährigen.

"Angesichts der derzeitigen Situation können wir mit dem Ergebnis sehr zufrieden sein", kommentierte Norbert Boley, Geschäftsführer des Holsteiner Verbandes (Abteilung Hengsthaltung und Vermarktung), das Ergebnis der Fohlenauktion. Zum teuersten Fohlen avancierte eine bewegungsstarke Stute v. Casall-Lavaletto-Lord. Die Casall-Tochter kostete 11.000 Euro und wurde nach Belgien verkauft. Dorthin gehen auch zwei Fohlen, die 10.000 Euro bzw. 9500 Euro kosteten. Der Durchschnittspreis für 18 von Auktionator Uwe Heckmann verkaufte Fohlen pendelte sich bei 6944,44 Euro ein.