Berliner Handballer gewinnen aber erneut die Vereinswertung beim Ede-Menzler-Gedächtnisturnier in Barmstedt.

Barmstedt . Bis zu seinem Tod im Jahr 1971 lebte Eduard Menzler Handball. Seitdem ist das alljährlich vom Barmstedter MTV organisierte Kräftemessen der Jugendteams auf Rasenplätzen als Ede-Menzler-Gedächtnisturnier dem Andenken des Barmstedter Pioniers gewidmet und fußt auf den vier Säulen Sport, Unterhaltung, Freizeit und Gemeinschaft.

Dem Lockruf des Wettstreits auf insgesamt neun Spielfeldern im Sportzentrum Heederbrook folgten bei der 42. Auflage mehr als 140 Mannschaften der Altersklassen A-Jugend bis Minis, die dann neben viel Handball kurz vor Beginn der Sommerferien schon einmal einen Kurzurlaub genossen.

Die Fäden der Organisation liefen erneut in einem Lkw zusammen. Vom erhöhten Standpunkt aus protokollierten Turnierleiter Michael Schönfelder, der schon bei der Premiere dabei war, BMTV-Vostandsmitglied Joachim Baasch und Schiedsrichter-Obmann Ingo Möller jedes Tor, erfassten alle Ergebnisse und aktualisierten die Tabellenstände. Nichts entging den wachsamen Augen des Triumvirats, das zudem darauf achtete, dass der Zeitplan exakt eingehalten wurde.

Spielpläne müssen nach einigen Absagen überarbeitet werden

Die ursprünglichen Spielpläne hingegen mussten schon vor dem ersten Torwurf überarbeitet werden. Besonders ärgerlich war die Absage eines A-Jugend-Teams, das den Ausrichter am Spieltag um 3 Uhr nachts per E-Mail über sein Fernbleiben informierte. Eher höhere Gewalt war es nach Auffassung der Turnierleitung dagegen, dass aus dem großen Teilnehmerfeld der männlichen C-Jugend mit ursprünglich 25 Mannschaften fünf Teams aufgrund kurzfristig angesetzter Relegationsspiele passen mussten.

Ins Schwitzen dürfte spätestens bei der Ankunft in Barmstedt auch die große Delegation des VfL Lichtenrade geraten sein. Die Berliner, mit 15 Mannschaften nach dem BMTV am Heederbrook am zahlreichsten mit Aktiven und Offiziellen vertreten, hatten den Wanderpokal, mit dem alljährlich der Gewinner der Vereinswertung geehrt wird, in der Hauptstadt vergessen. Dann aber gab es ein Happy End. Erneut sammelten die Berliner die meisten Punkte, gewannen die Trophäe zum dritten Mal in Folge und dürfen sie noch ein weiteres Jahr behalten.

Tornescher Nachwuchs hat zweimal Anlass zum Jubeln

Zweimal durften in Barmstedt Mannschaften des TuS Esingen jubeln, Gegner im Finale war jeweils ein Team der SG Bergedorf/Vier- und Marschlande. Die weibliche B-Jugend des Tornescher Clubs gewann ihr Finale 10:6, während sich ihre etwas jüngeren Vereinskameradinnen eine Altersklasse tiefer mit 5:3 durchsetzten. In der Vereinswertung sicherte sich der TuS Esingen mit 14 Punkten Platz zwei hinter den Berlinern. Gesamt-Dritter wurde der BMTV, dessen Gastgeberrolle die Barmstedter E-Jugend-Mädchen nicht davon abhielt, das Finale ihrer Altersklasse mit 7:3 gegen den TSV Neustadt zu gewinnen. Am spannendsten machten es die weiblichen E-Jugend-Teams des Barmstedter MTV und des TSV Bargteheide im Spiel um Platz drei. Erst im Siebenmeterwerfen (7:6) fiel die Entscheidung zu Gunsten der BMTV-Mädchen.

Langeweile kam am Heederbrook auch in den Spielpausen nicht auf. Gut besucht war das Hallenbad Badewonne, die Möglichkeit, auf dem Rantzauer See Boot zu fahren, wurde ebenso gern genutzt wie das gastronomische Angebot und das DVD-Kino, in dem Klassiker wie "Ice Age" gezeigt wurden. "Für viele Mannschaften ist der Besuch bei uns ein besonderes Erlebnis, weil sie auch einmal gegen unbekannte Gegner spielen und das Turnier zudem als Einstimmung auf die Sommerferien nutzen können", sagt Joachim Baasch.

Die Rückfahrt traten die erfolgreichsten Teams mit attraktiven Preisen an, für die Gewinner gab es einen Pokal, Turnier-Shirts, einen Ball und eine Urkunde mit Foto. "Die meisten teilnehmenden Vereine haben sich gleich wieder für das nächste Jahr angemeldet", sagt Baasch. Dann wird das Ede-Menzler-Gedächtnisturnier Teil der Feierlichkeiten zum 150-jährigen Bestehen des BMTV sein, und auch eine Kollision mit Pflichtspiel-Terminen schließt Baasch für 2014 aus. "Schließlich veranstalten wir das Turnier drei Wochen später, wenn die Handball-Saison längst beendet ist."