Neue Trendsportarten sind weiter angesagt. Das Abendblatt testet die Sommerhits und verrät ihre besonderen Reize.

Elmshorn. Fit werden, fit halten. Zum Sommerbeginn bevölkern Männlein und Weiblein die Fitnessstudios und Sportzentren. Der womöglich vorhandene Winterspeck muss weg, das Faulenzen ist vorbei. Schließlich wird er ja irgendwann mal ausbrechen, der Sommer.

Jedes Jahr ist es das gleiche Spiel. Zahlreiche Sport - und Frauenmagazine listen vor der Bikini-Saison die besten Tricks und Fitnessübungen auf, um schnell in Topform zu kommen. Und jedes Jahr kündigen sich neue Fitnesstrends an. Aber welche Sportarten und -übungen sind wirklich wirkungsvoll? Welche bereiten Spaß und bringen den inneren Schweinehund dazu, das Training bis zum Erlangen der Traumfigur durchzuziehen?

Ich habe die neusten Fitnesstrends für Sie getestet. Zu Beginn unserer neuen Fitnessserie starte ich mit Zumba. Zwar ist dieser Sport inzwischen kein "Neueinsteiger" mehr, jedoch führt diese Trainingsvariante immer noch die Hitlisten an. Und einen weiteren Fan konnte die aus Südamerika stammende Fitnessrichtung bereits für sich gewinnen - meine Wenigkeit.

Zumba ist Power. Zumba ist Flow. Und vor allem: Zumba ist schweißtreibend. Während des einstündigen Trainings im Saal des Tanz- und Gesellschaftclubs Schwarz-Rot in Elmshorn ging es zur Sache.

Christa Wallmann, ehemalige Tänzerin und Mitarbeiterin im Elmshorner Verein, sagt: "Leute, die gerne was zur Musik machen und Fett abbauen möchten, sind beim Zumba genau richtig." Zu lateinamerikanischen Klängen werden Aerobic- und Tanzelemente miteinander kombiniert. Salsa, Samba, Merengue, heiße Rhythmen bestimmen das Tempo. Zu jedem neu gespielten Lied wird eine andere, zum Stil angepasste Choreografie getanzt. Zumba-Tänzern geht es nicht nur um das Aufzählen von Takten. Der Fluss der Musik gibt die Richtung an. Am Anfang scheint dies etwas gewöhnungsbedürftig zu sein, aber letztlich erleichtert es einem, in die Choreografie einzusteigen und ihr zu folgen.

Camilla Vaillant, die Zumba-Trainerin, betritt den Saal und verbreitet mit ihrer Ausstrahlung sofort ein Gute-Laune-Gefühl. Ich frage die etwa 1,55 Meter große Kubanerin, was mich beim Zumba denn erwarten würde. "Spaß", bekomme ich zur Antwort. "Zumba ist die ideale Kombination aus Fitness und Tanz. Man verbrennt Fett, trainiert Kondition und baut Muskeln auf", sagt Camilla. "Das wichtige ist aber, dass man alles um sich herum vergisst."

Gesagt, getan. Camilla legt die erste CD auf, aus den Boxen ertönt lateinamerikanische Musik, bei der man einfach nicht still stehen kann. Sofort möchte ich loslegen, ich merke wie meine Hüften bereits langsam zur Musik kreisen.

Langes Aufwärmtraining? Mitnichten. Es wird sofort eingestiegen, zum warm werden wird die erste Schrittfolge getanzt. Beim Zumba werden die Choreografien vorher nicht trocken, also ohne Musik, geübt. Camilla macht es vor, die anderen Teilnehmer und ich machen es nach. Statt uns die Richtung zuzurufen, leitet Camilla uns mit den Händen und tanzt munter drauflos. Es folgen Cha-Cha-Cha-Schritte und kreisende Hüftbewegungen. Was zunächst nach einfachen Tanzkombinationen aussieht, fühlt sich beim zweiten Lied schon fast wie Leistungssport an. Der Rhythmus wird schneller, Kniebeugen und Ausfallschritte gesellen sich hinzu. Camilla motiviert mit ihrem kubanischen Charme.

Langsam rinnt mir der Schweiß über die Stirn. Aber ist man einmal im Flow, ist man dem Zumba-Fieber verfallen. Ich spüre, wie ich von der Musik mitgerissen werde und wie sich die Energie in mir bündelt. Die steigende Anstrengung bringt mich nicht zum Aufhören. Im Gegenteil, sie motiviert mich. Der Spaß an den Bewegungen überwiegt. Wir alle werfen die Hände in die Luft, wir drehen uns, schwingen die Beine.

Und dann merke ich, dass ich alles um mich herum vergesse. Camilla behält Recht. Am Ende der Trainingsstunde bin ich völlig kaputt, aber überflutet mit Glücksgefühlen.

Meiner Meinung nach gibt es mehrer Aspekte, die ein gutes Training ausmachen. Der Trainer muss mich motivieren können und nicht vor mir stehen, als würde er gleich einschlafen. Die Übungen müssen mir Spaß bringen und mich herausfordern. Ich muss mein Bestes geben wollen. Zumba tut das.

Es ist kein Training, zu dem man sich von der Couch hochrappeln muss. Auch nach Feierabend hat man noch Lust, sich auszupowern. Der Spaßfaktor ist hoch. Zumba ist ein Trainingskonzept für jung und alt. Ob Fortgeschnittene oder Anfänger, bei dem Trendsport Zumba findet jeder seinen Einstieg. Ein wenig Rhythmusgefühl sollte man jedoch entwickeln, sonst könnte es schwerfallen, im schnellen Takt den Tanz- und Aerobic-Schritten zu folgen. Doch jeder, der ein Faible für lateinamerikanische Musik hat, wird den Pep von Zumba lieben.