“Abbruch“ forderten die Fans des VfL Pinneberg, die vor dem Wolkenbruch, Dauerregen, Blitz und Donner fast ausnahmslos unter dem schützenden Tribünendach Zuflucht gesucht hatten.

Pinneberg. Nur ein vorzeitiges Ende der Partie hätte den Pinneberger Oberliga-Fußballern den Reinfall gegen den SV Rugenbergen (1:4) erspart.

Der Schiedsrichter dachte nicht daran, ihnen diesen Gefallen zu erweisen. Von Kopf bis Fuß durchnässt machte VfL-Trainer Michael Fischer seinem "Häufchen Elend", das er später in der Kabine vorfand, "erbärmliches Verhalten" zum Vorwurf. Die Konsequenz daraus ist eine stark veränderte Mannschaft an diesem Freitag, 19 Uhr, gegen die SV Halstenbek-Rellingen. Von der Zweiten soll der laufstarke Torsten Jung, "einer mit dem VfL-Herz auf dem rechten Fleck" (Fischer), zum Einsatz kommen. "Wir brauchen eine andere Mentalität", sagt Thomas Koster, der in der 43. Minute das 1:1 erzielt hatte. Weiterhin steht der Klassenerhalt auf dem Spiel. Der Drittletzte Bramfelder SV hat drei Punkte weniger als die Pinneberger auf dem Konto, allerdings zwei Spiele mehr absolviert. Doch in der Verfassung wie gegen die Bönningstedter holen die Pinneberger keinen einzigen Zähler mehr. Auch die Halstenbeker erscheinen nicht, um Küsschen zu verteilen.

Dass noch der Viertletzte absteigt, wenigstens diese Sorge sind die Pinneberger los. Der zweiten Mannschaft des FC St. Pauli blieb der Zwangsabstieg aus der Regionalliga Nord nämlich erspart, nachdem sich die Profis in der 2. Liga retten konnten. Auch der SC Victoria könnte die Regionalliga halten, nachdem am Mittwoch das Insolvenzverfahren gegen den FC Oberneuland eröffnet wurde. Welche Auswirkungen das auf den Spielbetrieb in der Regionalliga hat, will der Norddeutsche Verband noch vor dem Anpfiff des VfL-Spiels bekannt geben. Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass die Resultate des FC Oberneuland aus der Wertung genommen werden. Die Bremer wären nach dem ebenfalls insolventen VfB Lübeck zweiter Absteiger. Wilhelmshaven verlöre sechs Punkte am Grünen Tisch und rangierte somit hinter Victoria.

Auf andere gucken zu müssen hat der SV Rugenbergen nicht mehr nötig. Dennis von Bastian verdiente sich gegen den VfL die Bezeichnung "Zauberfuß", als er den Ball in der 69. Minute gekonnt über Torwart Sascha Dittrich hinweg ins Netz schlenzte - ein toller Treffer (4:1). Solche Aktionen hatte der Gegner nicht zu bieten, dafür "viel zu viele Fehler" (Mark Müller). Die Bönningstedter machten sich einen Spaß daraus, den VfL dafür zu bestrafen. In den turbulenten fünf Minuten vor der Pause sorgten Pascal Haase (40.) und Daniel Diaz (44.) zweimal für einen Vorsprung. Das Spiel war entschieden, als Mario Jurkschat das 3:1 köpfte (46.). Dabei wirkten nicht mal Tim Vollmer, Artur Frost, Christian Dirksen und Daniel Brehmer mit, die zum VfL wollen. "Die Vereinbarung gilt aber nur für die Oberliga", sagte Frost. Am Sonnabend, 18. Mai, 13 Uhr, gegen Lurup können Trainer Ralf Palapies und seine "jungen Wilden" beginnen, die Serie entspannt ausklingen zu lassen.