Basketballgemeinschaft Halstenbek/Pinneberg setzt künftig verstärkt auf eigenen Nachwuchs. Wechsel an der Abteilungsspitze.

Halstenbek/Pinneberg. Noch nicht einmal den Trostpreis gab es für die Basketballer der BG Halstenbek/Pinneberg. Beim Final-Four-Turnier um den Hamburger Pokal war für den Absteiger aus der 1. Regionalliga Nord im Halbfinale Endstation. Das 53:76 (34:31) des Vorjahrssiegers gegen den Bramfelder SV machte zudem den Rollentausch im Hamburger Herren-Basketball perfekt. Der BSV gewann auch das Endspiel gegen die TSG Bergedorf 80:69 und sicherte sich, wie im Vorjahr die Spielgemeinschaft von VfL Pinneberg und Halstenbeker TS, nach dem Meistertitel in der 2. Regionalliga Nord auch den HBV-Pokal.

Als faire Verlierer wünschten die Holstein Hoppers den siegreichen Hamburgern alles Gute in der höheren Spielklasse, vor allem aber mehr Erfolg, als er ihnen in der gerade beendeten Saison vergönnt war. Groß war der Jubel, als Halstenbeker und Pinneberger, deren Spielgemeinschaft seit gerade einmal zwölf Monaten bestand, in der Saison 2011/12 den totalen Triumph feierten. Schon nach dem Gewinn der Staffelmeisterschaft in der 2. Regionalliga Nord, die ausgerechnet ein 97:78 über die Bramfelder perfekt machte, war Trainer Zoran Krezic von seinen Spielern mit Mineralwasser geduscht worden. Ebenso ausgelassen bejubelten die Hoppers den anschließenden Pokalsieg, nachdem sie sich im Endspiel beim Kreis- und Staffelrivale SC Rist II für zwei vorangegangene Punktspielniederlagen revanchiert hatten.

2012/13 folgte der Aufstiegseuphorie aber rasch die Ernüchterung. Zwar gewann der Aufsteiger sein erstes Heimspiel, doch anschließend wollte kaum noch etwas gelingen. Vor allem an Konstanz mangelte es dem jungen Hoppers-Kader, dem einige Routiniers mit Erfahrung in höheren Spielklassen als auch der Kanadier Eric Kibi Stabilität verleihen sollten. Letztlich aber konnten weder Krezic' Wechsel von der Bank auf das Spielfeld ,noch die Verpflichtung von Mario Protuder als Coach den Abstieg des Tabellenletzten abwenden, der von 22 Punktspielen drei gewann.

Vereine ziehen die Konsequenzen aus Misserfolg des Topteams

Der sportliche Misserfolg des Hoppers-Zugpferdes wird laut Teammanager und Pressesprecher Andreas Stenzel Konsequenzen haben. "Wir müssen uns grundsätzlich anders aufstellen als in den vergangenen beiden Spielzeiten." Im Herren-Kader werde es personelle Veränderungen geben, das Top-Team, dessen Etat bislang ein Sponsorenpool abdeckte, soll verjüngt werden. "Wir wollen allen Spielern die Chance geben, sich für Einsätze in der 2. Regionalliga Nord zu empfehlen", sagt der Teammanager. Das Hoppers-Projekt sei im Herrenbereich allzu sehr auf den schnellen Erfolg fokussiert gewesen. Der hätte sich zunächst auch eingestellt, sei aber nicht von Dauer gewesen.

Tatsächlich stießen die Hoppers nach dem Aufstieg in die vierthöchste Klasse mehrfach an ihre Grenzen. Siege waren in der 1. Regionalliga Nord ebenso rar wie Zuschauer bei den Heimspielen. Selbst Partien gegen die Zweitliga-Absteiger Lok Bernau und ALBA Berlin II lockten trotz ziviler Eintrittspreise selten mehr als 100 Interessierte in die Pinneberger THS-Halle oder an die Feldstraße in Halstenbek. "Offensichtlich konnten sich viele Fans nicht mit dem Team identifizieren", sagt Stenzel.

Das soll sich in der Saison 2013/14 ändern. Davon, dass sich auf Sicht der sportliche Erfolg wieder einstellt, ist der Pressesprecher ebenso überzeugt wie seine Mitstreiter im gerade gewählten Vorstand. Die Mehrheit der Mitglieder votierte für den Ü60-Spieler und Personalentwickler Jürgen Freybe aus Halstenbek als Abteilungsleiter. Er ist Nachfolger von Marcel Aimaq, der sich nach über zehn Jahren an der Spitze aus dem Vorstand zurückzieht.