Durch einen souveränen 4:1-Erfolg gegen den bisherigen Tabellenzweiten Altona 93 sichert sich der FC Elmshorn die Meisterschaft in der Hamburger Oberliga.

Elmshorn. Des neuerlichen Beweises, dass sie ein würdiger Titelträger der Hamburger Oberliga sind, hätte es gar nicht mehr bedurft. Die Fußballer des FC Elmshorn haben ihn trotzdem geliefert. Vor 800 Zuschauern an der Wilhelmstraße machten sie mit einem 4:1 (2:0) über den bisherigen Tabellenzweiten Altona 93 ihr Meisterstück. Mit zwölf Punkten Vorsprung auf Buchholz 08 - jetzt nächster Verfolger - kann auch theoretisch nichts mehr passieren.

"Rette sich, wer kann", rief Achim Hollerieth noch seiner Ehefrau Melanie zu. Dann schwappte die Bierdusche auch schon über den Trainer hinweg. Seiner Gattin erging es nicht besser. Wie die kleinen Kinder tollten die Elmshorner Spieler in ihren Meister-T-Shirts über den Rasen und übergossen jeden, dem sie begegneten, mit allen erdenklichen Flüssigkeiten. Wer clever war, der hatte daran gedacht, sich noch ein zweites Outfit zuzulegen. Sportdirekter Helge Werner Melzer, der Motor des Elmshorner Fußballs, war so schlau. Aber er war auch so galant, am Muttertag nicht Eva Melzer zu vergessen. Von der Vereinsfeier ging's alsbald zur Familienfeier. Und die Gedanken gingen schon voraus zum Pfingstmontag, wenn die Elmshorner auch bei ihrem Tanz auf der zweiten Hochzeit eine gute Figur abgeben wollen. Dann steht im Stadion des SC Victoria das Endspiel um den Oddset-Pokal auf dem Programm.

"Das ist natürlich ein zweiter Saisonhöhepunkt. Wir sind froh, die Meisterschaft so rechtzeitig gesichert zu haben, dass wir nun einige Spieler schonen können", sagte Teamchef Eugen Igel. Am Dienstag, 14. Mai um 19.30 Uhr gegen den USC Paloma, und am Freitag darauf beim SC Condor haben sind Nachholspiele zu bestreiten. Achim Hollerieth wird ganz bestimmt nicht in beiden Partien seine erste Elf zum Einsatz bringen.

Wie die begossenen Pudel hatten die unterlegenen Altonaer die Elmshorner Jubelorgie nicht beobachtet. Vielmehr gratuliert die gesamte Oberliga einer Mannschaft und einem Trainerstab, die entschlossen auf diesen neuerlichen Triumph ein Jahr nach der Meisterschaft in der Landesliga hingearbeitet hatten. "Ich danke den Spielern, dass sie Opfer gebracht und so toll mitgezogen haben. So selbstverständlich, erneut ganz oben zu landen, wie einige glauben, war es nicht", betonte Achim Hollerieth. Dabei hatte der Erfolg viele Väter, zum Beispiel absolvierte Jan Lüneburg, der mit einem Vereinswechsel liebäugelte, eine starke Saison. "Er hat Signale gesendet, bei uns bleiben zu wollen", gab Helge Werner Melzer bekannt. Ein entsprechender Vertrag sei unterschriftsreif ausgearbeitet. Vermutlich noch vor dem Start der Aufstiegsrunde zur Regionalliga erfolgt die Einigung.

Gegen die Altonaer wurde Lüneburg seinem Ruf als Torjäger allerdings nicht gerecht. In der 16. und 26. Minute vergab er riesige Möglichkeiten. Egal. Schon in der sechsten Minute hatte Tim Jeske mit einem beherzten Flachschuss aus 17 Metern das 1:0 erzielt. "Das wurde ja auch mal wieder Zeit", freute sich der agile Blondschopf. Milos Ljubisavljevic wühlte sich durch und führte mit dem Treffer zum 2:0 in der 35. Minute die Vorentscheidung herbei. Dann kam noch die Zeit des eingewechselten Patrick Ziller, der nach sechs Spielen Sperre seine Anwartschaft auf eine Position in der ersten Elf mit der Vorbereitung des 3:0 von Yannick Sottorf (68.) und als Schütze des 4:0 (83.) geltend machte. Das Publikum feierte den FCE längst als Meister, als Deniz Kacan einen fragwürdigen Foulelfmeter in das 1:4 der Altonaer verwandelte (87.).