Vortrag von Erfolgscoach Markus Weise lockt 50 Hockey-Enthusiasten auf den Weidenhof

Pinneberg. Hockey-Bundestrainer Markus Weise staunte. "Ein so gemischtes Publikum hatte ich noch nie. Dann machen wir eben weniger Theorie", sagte Weise fröhlich und blickte fasziniert zur Tür der Lodge im Golfpark Weidenhof an der Mühlenstraße. 25 Jugendliche der Hockey-Mannschaften Mädchen und Knaben A (zwölf bis 14 Jahre) des VfL Pinneberg hatten sich eingefunden, die meisten von ihnen mit ehrfürchtigen Blicken. Auch Abteilungsleiter Frank Laurich huschte ein Lächeln übers Gesicht. Er hatte bei Weise angefragt, ob dieser beim VfL Pinneberg einen Vortrag halten würde, und schnell eine Zusage erhalten. Als der Chef der Nationalmannschaft begann, lauschten ihm mehr als 50 Zuhörer.

Ein Superman kann viel, ein Charlie Brown aber auch

Weises Auftritt selbst hatte es in sich. Blitzschnell schaltete der Bundestrainer, sonst Redner vor bis zu 700 Menschen, um und gab Erwachsenen wie Jugendlichen einen gleichermaßen spannenden wie informativen Einblick in seine Arbeit. Einige vermeintliche Sportweisheiten stellte er dabei auf den Kopf. So plädierte Weise dafür, sich bei Turnieren nicht - wie oft von Experten gefordert - langsam zu steigern, sondern immer volle Leistung abzurufen. Sonst könne das Team irgendwann den Schalter nicht mehr umlegen. Besonders genau hörten die Jugendlichen zu, als der Mannheimer erklärte, wie die Fähigkeiten jedes einzelnen Spielers am besten genutzt werden können. "Stellt euch vor, ihr wollt Superman im Team haben, aber ihr habt Charlie Brown. Was macht ihr? Guckt einfach mal, was Charlie Brown so kann. Jeder kann etwas", sagte Weise. Gut kamen auch die Videos vom Olympiasieg 2012 mit Deutschlands Herren an. Weise analysierte einzelne Spielszenen und bezog sein Publikum in seinen Vortrag ein.

Nach der Diskussionsrunde mit den Zuhörern setzte sich der Bundestrainer noch mit Übungsleitern und Betreuern der Hockey-Abteilung zusammen. Weise gab über die im Internet abrufbaren Trainingspläne des Deutschen Hockey-Bundes hinaus viele Tipps in Sachen Teambildung und Taktik und trat auf wie zuvor schon in größeren Runde: bodenständig. "Er hat mich sehr inspiriert. Ich werde jetzt noch motivierter arbeiten", zog der Trainer der Pinneberger Herrenmannschaft, Mathias Dewald, ebenso ein positives Fazit wie seine Kollegen.

"Ich bin sehr gern hierher gekommen und habe mich auch sehr wohl gefühlt hier", sagte Weise. Er will nun mit dem VfL Pinneberg in Kontakt bleiben. Das versprach auch Juan Carlos Nevado. Der ehemalige Weltmeister und Olympiasieger spielt im Golfpark Weidenhof Golf und war zufällig anwesend. "Er hat zwei unserer Trainer angesprochen und will demnächst zu einem Workshop vorbeikommen", sagte Laurich.