Wedeler Schüler dribbeln sich ins Bundesfinale von “Jugend trainiert für Olympia“ in Berlin

Wedel. Wenn es um Basketball geht, dann sind Wedels Schüler einfach spitze. Seit Jahren setzen sich die Jugendlichen des Johann-Rist-Gymnasiums beim Wettbewerb "Jugend trainiert für Olympia" gegen andere Schulmannschaften durch und katapultieren sich bis ins Bundesfinale. Auch diesmal haben sie das geschafft.

Allerdings könnten die Wedeler Basketballspezialisten dieses Mal sogar noch einen draufsetzen. Gleich im Doppelpack treten sie in Berlin an. Denn sowohl die Mädchenmannschaft (Jahrgang 98/99) als auch die Jungs (Jahrgang 96 bis 98) konnten sich gegen die Konkurrenz in Schleswig-Holstein durchsetzen. Beide Teams sind Landesbeste. Als einzige Mannschaften aus dem Kreis Pinneberg haben sie sich das Ticket nach Berlin gesichert.

Dort treffen in den kommenden Tagen rund 3000 Teilnehmer beim Frühjahrsfinale von "Jugend trainiert für Olympia" aufeinander. Bis Freitag werden in den Sportarten Badminton, Basketball, Gerätturnen, Handball, Tischtennis und Volleyball die Bundessieger ermittelt. "Jugend trainiert für Olympia" wurde als Initiative der Zeitschrift "Stern" sowie der Konferenz der Kultusminister 1969 ins Leben gerufen.

Die Jungen sind ersatzgeschwächt, die Mädchen können etwas reißen

Ziel ist es, sportlich begabten Schülern Werte wie Fairness, Teamgeist und Engagement zu vermitteln. Zudem sollen Jugendliche Erfahrungen bei einem bundesweiten Wettbewerb sammeln und der Nachwuchs als potenzielle Olympioniken gefördert werden.

Am heutigen Mittwoch und morgigen Donnerstag heißt es nun Daumen drücken, denn dann treten die Schüler aus Wedel zu ihren Spielen an. "Die Jungs sind ersatzgeschwächt, aber den Mädels ist ein einstelliger Platz durchaus zuzutrauen", schätzt Michael Schwarz, Sportlehrer am Johann-Rist-Gymnasium, die Chancen der Teams ein. Für Schwarz ist die Reise zum Bundesfinale von "Jugend trainiert für Olympia" schon fast so etwas wie Routine. Ein Basketballteam der Schule reist jedes Jahr zum Bundesfinale. "Früher haben wir auch oft in Berlin gewonnen", erinnert sich Schwarz.

Das Erfolgsrezept des Johann-Rist-Gymnasiums? Die Schule kooperiert mit den Profis vom RC Rist. Der Wedeler Sportverein, der zu den größten Basketballvereinen Deutschlands zählt und dessen Herrenmannschaft erfolgreich in einer der höchsten Spielligen mithält, ging vor 45 Jahren aus dem Schulsport hervor. Lehrer gründeten den Verein. Seitdem pflegen das Johann-Rist-Gymnasium und der Club enge Verbindungen. An der Schule dreht sich viel um Basketball. Einige der Jugendlichen, die jetzt auch nach Berlin reisen, sind auch Mitglied im SC Rist.

Rist-Herrencoach Gleim hebt Stellenwert des Turniers hervor

Die jüngsten Erfolge freuen Sebastian Gleim, Trainer der Wedeler Zweitliga-Basketballer und Jugendkoordinator des SC Rist. "Wir sind mittlerweile so breit aufgestellt, dass wir in jedem Jahr zumindest die Option haben, mit Mannschaften beim Bundesfinale vertreten zu sein." Das Besondere an "Jugend trainiert für Olympia" sei, dass die Mädchen und Jungen dort nicht nur ihren Verein, sondern zugleich das Bundesland Schleswig-Holstein repräsentieren. "Das ein Highlight für alle."

Doch seit etwa zehn Jahren ist es für die Wedeler Ballkünstler sehr viel schwerer geworden, in Berlin zu punkten. Grund: Die Sportgymnasien sind auf dem Vormarsch. Sie würden talentierte Schüler sogar bewusst abwerben und an ihre Schulen holen, so Schwarz. Diese Teams sind schwere Gegner. Das weiß auch Wedels Bürgermeister Niels Schmidt, der die Schüler am Montag kurz vor ihrer Abreise verabschiedete. Es käme nicht nur aufs Gewinnen an, betonte der Rathauschef während seiner kurzen Ansprache. "Ihr seid Botschafter dieser Stadt. Spielt fair!"