Neuer HR-Coach feiert 2:0 beim Rissener SV. Trainerkollege Ingo Desombre führte er in die Schützengilde Wildeshausen ein

Halstenbek. Am 17. Mai ist es wieder so weit. Im Frack, den Zylinder auf dem Kopf und das Holzgewehr geschultert, schreiten Oliver Berndt, 46, und Ingo Desombre, 51, durch die Innenstadt von Wildeshausen. Seit vielen Jahren sind beide Fußball-Trainer Mitglieder der dortigen Schützengilde und beim zweitgrößten Schützenfest der Republik stets Gäste und mitten drin im Festumzug.

Berndt, der als Coach der zweiten Mannschaft (Bezirksliga) zur SV Halstenbek-Rellingen zurückkehrte, kam in Diepholz 54 Kilometer von Wildeshausen entfernt zur Welt. Ob beim Moorreger SV, TSV Holm oder in Halstenbek: Stets kreuzten sich seine Wege mit denen Desombres. Es wurde eine innige Freundschaft daraus, auch mit Andreas Pidde, 46, das Trainer-Trio des Wedeler TSV vergangene Serie.

Diese Freundschaft litt auch nicht darunter, dass Berndts Halstenbeker Mannschaft beim seit Saisonbeginn von Desombre und Pidde angeführten Rissener SV mit 2:0 (0:0) siegte. Stattdessen entzündeten die Rissener die Grillkohle, stellten einen Kasten Bier dazu und sorgten so dafür, dass sich auch ihre Spieler ein bisschen näher kennen lernen konnten.

Um im Jargon der Gildebrüder zu bleiben: Sascha Richert schoss den Vogel ab. Mit zwei Treffern, darunter ein verwandelter Foulelfmeter (48., 89.), wurde die Halstenbeker Oberliga-Stammkraft ihrem Anspruch gerecht, sich nach seinem Ägypten-Urlaub wieder für höhere Aufgaben zu empfehlen. "Es gab einen privaten Zwischenfall. Danach hatte ich die 14 Tage Abstand dringend nötig", verriet der zweifache Torschütze. Bitter für die Rissener war auch, dass Oliver Wroblewsky und Marcel Gompf nach langer Sperre ausgerechnet gegen ihren Ex-Coach Desombre erstmals wieder aufmarschierten. Die Rote Karte für HR-Akteur Nico Grand nur sechs Minuten nach dessen Einwechselung spielten alle herunter.

"Ein kleines Revanchefoul im Eifer des Gefechts, es war nichts Dramatisches", erklärten die drei Freunde übereinstimmend. Das nächste Wiedersehen gibt es in Wildeshausen, das übernächste um Punkte in der Staffel West, davon ist Oliver Berndt überzeugt: "Rissen bleibt drin. Zur Not gibt's unsere Schützenhilfe."

Umso schwerer wird es für den Kummerfelder SV. Der Abstieg erscheint nach dem 0:1 gegen Roland Wedel (Tor: André Möller/75.) kaum noch vermeidbar. Der Drittletzte 1. FC Quickborn konnte gegen den SC Egenbüttel II das 1:0 von Julian Günther (53.) nicht verteidigten. Björn Schröder (60.) und Maik Martin (77.) drehten die Partie zugunsten der Rellinger - 1:2.

Tabellenletzter bleibt der SV West-Eimsbüttel, dem der FC Elmshorn II eine 1:4 (1:2)-Niederlage zufügte. Torschützen nach dem 0:1 (2.) waren Pascal Greve (25.), Ömer Aygün (33.), Veton Hajrizi (88.) und Antonio Ude (90.). Der TSV Sparrieshoop verlor glatt mit 0:3 (0:2) beim SV Eidelstedt und Dennis Arndt (Rote Karte).

Boden in der Abstiegszone machte der TSV Holm gut. Dominik Oelze (39.), Max Witthuhn (51.), und Jan Dostal (55. sorgten bei einem Gegentreffer von Oliver Stange (85.) für das 3:1 beim SSV Rantzau. Spitzenreiter VfL Pinneberg II patzte gegen die Zweite des SV Rugenbergen, der nach Treffern von Kevin Klüver (37.) und Sören Lühr (57./Foulelfmeter) verdient mit 2:0 die Oberhand behielt.