Nach 16 Spielen ohne Niederlage kassiert HR ein 2:3 gegen Altona 93

Halstenbek. Spiele in der Fußball-Oberliga gegen Altona 93 sind etwas Besonderes. Das liegt auch daran, dass der Traditionsclub von der Griegstraße eine Fan-Kultur mit bisweilen rauem Umgangston, aber oft herzlichem Wesen pflegt. In Scharen und bunt gekleidet fallen die AFC-Anhänger in die Stadien ein, verbreiten Atmosphäre, stimmen Sprechchöre an und Bierverkäufer glücklich - in der fünfthöchsten Spielklasse nicht alltäglich.

Das ganz Besondere auf dem Jacob-Thode-Platz war aber, dass die Fußballer der SV Halstenbek-Rellingen erstmals seit dem 21. September des vergangenen Jahres wieder leer ausgingen, die umgewertete Partie gegen Bergedorf 85 einmal ausgeklammert. Mit dem 2:3 (1:2) auf eigenem Grund und Boden gegen die Altonaer endete ihr Lauf von 16 aufeinander folgenden Spielen ohne Niederlage. "Als Trainer und als Sportler verliert man nicht gern. Doch davon geht die Welt nicht unter. Wir sind insgesamt auf dem richtigen Weg", sagte SV HR-Coach Thomas Bliemeister. Manager Detlef Kebbe verbreitete sogleich Optimismus: "Dann beginnen wir eben gegen BU eine neue Serie." Gegen den Viertletzten haben die Halstenbeker am Dienstag, 23. April, um 18.30 Uhr wieder Heimrecht.

380 Fans wie gegen die Altonaer werden es dann nicht wieder sein. Der eine oder andere wird aber einen neuerlichen Besuch der HR-Anlage ins Auge fassen, bieten die Halstenbeker in der Zwischenzeit doch attraktiven Fußball bis hin zum Spektakel. Wer redet noch von den drei torlosen Unentschieden, die sich das seinerzeit noch nicht gefestigte Team vom fünften bis siebten Spieltag genehmigt hatte?

Wie gegen den SV Rugenbergen führten die Halstenbeker frühzeitig 1:0, wieder war Mladen Tunjic der einen Freistoß von Jaques Rodriguez de Oliveira im Getümmel verwertete (4.), Torschütze. Anders als gegen die Bönningstedter wurde es kein vorsichtiges Abwägen, sondern ein offener Schlagabtausch, in dem die Altonaer letztlich mehr Torgefahr als die Halstenbeker ausstrahlten. Einen von Marcel Schöttke verschuldeten Handelfmeter hatte Matthias Ribeau noch weit über das Tor geschossen (16.), dann aber kamen die AFC-Qualitäten in Torerfolgen von Junior Ngole (21.) und Gian-Pierre Carallo (24., 55.) zum Ausdruck. Die Halstenbeker Innenverteidigung wirkte in diesen Szenen nicht auf der Höhe. Es blieb unterhaltsam, dafür sorgte auch de Oliveira mit dem Anschlusstor (71.).