Es war alles dabei, was das Fußball-Herz begehrte.

Halstenbek. Beim 3:1 (0:1) über den Bramfelder SV bot die SV Halstenbek-Rellingen, seit 14 Partien ungeschlagen und in der Oberliga deshalb die Mannschaft der Stunde, eine furiose zweite Halbzeit. Mit seiner Maßnahme, Pablo Cardoso und Heung Yun Son zur Pause gegen Nils Matthiessen und Patrick Hoppe auszutauschen, machte sich Trainer Thomas Bliemeister selbst das schönste Geschenk zum 56. Geburtstag.

Matthiessen lieferte die Flanke von der rechten Seite, die Hoppe im Hechtsprung spektakulär zum 1:1 einköpfte (47.). Mit der "Pieke" erzielte Hoppe aus 14 Metern das 2:1 (56.). Der Kleinste war fraglos der Allergrößte. Hinter dem Bramfelder Tor drehte der Vereinsvorsitzende Hans Jürgen Stammer Pirouetten, als Philipp Erdmann auch noch eine Maßflanke von Jaques Rodrigues de Oliveira zum 3:1 verwandelte (72.). Die Chancen für die Gastgeber, zumeist von Gäste-Keeper Patrick Tabor vereitelt, eröffneten sich im Minutentakt. Sogar ein Fallrückzieher von Sebastian Krabbes war dabei. Das Publikum kam aus dem Staunen gar nicht heraus. Mit dieser Leistungsexplosion nach dem 0:1 von David Both (20.) und müdem ersten Durchgang rechnete niemand.

Geburtstagskind Bliemeister erklärte, woran es zunächst hakte: "Mladen Tunjic, Philipp Erdmann und Nils Matthiessen standen im Stau, Serdar Bahtiyar musste bis kurz vor dem Anpfiff arbeiten. Von ihnen kann ich auf dem Rasen nicht gleich Vollgas erwarten." Auf die ausgewechselten Cardoso und Son lässt er nichts kommen: "Wir sind froh, dass wir sie haben." Ja, und, wird noch ein bisschen gefeiert? Bliemeister: "Das können wir machen, wenn ich 60 bin." Auch die Mannschaft musste sich ein zweites Bier nach dem Abpfiff verkneifen. Beim SV Curslack-Neuengamme geht es schon am Sonnabend, 13. April, weiter im Takt.