Harold August Johnson und Davey Hopkins, die beiden US-Basketballer im Zweitliga-Team des SC Rist, würden die Situation vor dem zweiten Play-off-Viertelfinale der Pro B bei der BG Illertal-Weißenhorn am Sonnabend (15 Uhr) wohl als “do or die“ (frei übersetzt: kämpfen oder untergehen) bezeichnen.

Wedel. Ob ihre deutschsprachigen Teamkameraden und Headcoach Sebastian Gleim sich aber alternativ für "Sekt oder Selters" oder "Siegen oder Fliegen" entscheiden, ändert nichts an der schwierigen Ausgangslage der Wedeler. Nach dem 66:74 in der Steinberghalle zum Auftakt der Best-of-three-Serie muss der Vizemeister der Pro B Nord beim Dritten der Südstaffel und Kooperationspartner des deutschen Vizemeisters ratiopharm Ulm gewinnen, um das vorzeitige Aus abzuwenden und ein Entscheidungsspiel am Dienstag, 9. April (20 Uhr), in Wedel zu erzwingen.

"Wir stehen mit dem Rücken zur Wand," sagt Gleim, der beim zweiten Aufeinandertreffen mit dem Team des ehemaligen Rist-Basketballers Kay Gausa von seiner Mannschaft eine klare Steigerung an beiden Enden des Spielfeldes fordert. "Wir haben uns in Spiel eins so viele Fehler erlaubt, dass es in allen Bereichen Verbesserungsmöglichkeiten gibt." In Schwaben müsse sein Team nun alles in die Waagschale werfen, um den von den jungen Weißenhornern "gestohlenen" Heimvorteil zurückzuerobern.

Dabei setzt der 28 Jahre alte Trainer vor allem auf die Auswärtsstärke seines Teams. Sieben von elf Begegnungen in fremden Hallen gewannen die Wedeler Pro-B-Basketballer in der regulären Saison, dazu noch das Play-off-Achtelfinalspiel beim Junior- Team von Bundesligist Frankfurt Skyliners. "Wir haben in dieser Saison auswärts fast immer überzeugen können, obwohl wir in vielen Fällen der Außenseiter waren", sagt Sebastian Gleim.

Personalsorgen hat der Rist-Headcoach nicht, alle Akteure einschließlich Paul Owusu, der aufgrund eines doppelten Nasenbeinbruchs erneut mit Gesichtsmaske spielen wird, fahren mit. Aufgrund der Spielansetzung am frühen Nachmittag reisen die Gäste bereits am Freitag, 5. April, an und übernachten in Ulm, um ausgeruht in die Partie zu gehen. Ihr früherer Clubkamerad Kay Gausa kam unter der Woche im Ulmer Bundesliga-Team zum Einsatz, wirkte beim 100:46 über die Gießen 46ers acht Minuten lang mit.