Nicht nur in der Kieler Sparkassen-Arena oder in der O2-World in Hamburg wird Spitzenhandball geboten.

Ellerbek. Fast alles, was sich Zuschauer des dynamischen Hallensports vom Besuch einer Partie versprechen, bot auch das Topspiel der Oberliga Hamburg/Schleswig-Holstein zwischen den Männern des TSV Ellerbek und dem aktuellen Spitzenreiter THW Kiel II in der Harbig-Halle. Dass das Junior-Team des deutschen Rekordmeisters und -pokalsiegers 32:31 (15:12) gewann, war dabei fast schon nebensächlich. "Es war ein tolles Spiel, in dem wir gleichwertig waren", sagte Ellerbeks Trainer Michael Bollhöfer, dessen Team sich nach Spielende von den TSV-Fans für seine Leistung feiern ließ.

Gleichwohl schwankte der TSV-Coach, dessen Team mit nun 24:22 Punkten auf Platz sechs abrutschte, zwischen Freude über den couragierten Auftritt seiner Spieler und dem Zorn darüber, dass er die letzten Sekunden nur von der Zuschauertribüne statt von der Bank aus verfolgen durfte. Die Schiedsrichter hatten einen Wutausbruch des 44 Jahre alten Gymnasiallehrers am Spielfeldrand als Kritik an ihren Entscheidungen aufgefasst. "Ich habe schon einige berechtigte Rote Karten wegen Meckerns zu sehen bekommen, aber in diesem Fall habe ich mich wirklich nur geärgert", sagte der Coach.

Dazu hatte Bollhöfer in den vorangegangenen knapp 60 Minuten nur selten Anlass zum Zürnen. Zu Beginn der Partie überrannte sein Team die jungen "Zebras" aus der Landeshauptstadt, ließ zehn Minuten kein Gegentor zu und führte 6:0. "Die Kieler haben uns unterschätzt, aber es war klar, dass es so nicht weitergehen konnte", sagte Bollhöfer und sah sich in seiner Skepsis bestätigt. Die Gäste steigerten sich und verkürzten bis zur Halbzeitpause auf drei Tore.

Noch deutlicher hätten die Ellerbeker vorn liegen können, wenn sie auch noch ihre Siebenmeter verwandelt hätten. Doch nacheinander scheiterten Dennis Lißner (zweimal), anschließend auch noch Tarek Fejry und Jonas Mecke an den Kieler Torhütern, ehe Rouven Alimi in der 48. Minute beim fünften Versuch Erfolg hatte.

Allen Widrigkeiten zum Trotz hatten die Gastgeber bis zuletzt einen - doppelten- Punktgewinn vor Augen. In der 52. Minute traf Niklas Weller zur letzten Ellerbeker Führung (26:25), anschließend konnten Fejry (27:27) und Mecke (28:28) noch zweimal ausgleichen. Um alle Chancen brachte sich die Heimmannschaft dann aber in der Schlussphase, die sie meist mit einem oder zwei Mann weniger absolvieren musste. Nach den Osterfeiertagen wartet auf Ellerbek gleich das nächste Topspiel. Zu Gast in der Harbig-Halle ist am Sonntag, 13. April, um 19.30 Uhr der Tabellenzweite HSV Hamburg II.

TSV Ellerbek (Aufstellung, Tore/Siebenmeter): Florian Knust, Isaac Luarte Correas - Rouven Alimi (1/1), Tim Blunck (1), Matthias Menzel (2), Dennis Lißner (7), Niklas Weller (4), Olaf Levin (1), Christian Brandt (4), Tarek Fejry (5), Laurids von der Lancken (4), Jonas Mecke (1).