Pro-B-Basketballer ziehen mit 75:74 bei Frankfurt Skyliners ins Play-off-Viertelfinale gegen BG Illertal/Weißenhorn ein

Wedel . Knapp war es, aber es hat gereicht. Die Pro-B-Basketballer des SC Rist haben auch das zweite Spiel der Best-of-three-Serie gegen das Junior-Team von Bundesligist Frankfurt Skyliners gewonnen und stehen vorzeitig im Play-off-Viertelfinale. Dem 90:71 in der heimischen Steinberghalle ließen die Wedeler ein schwer erkämpftes 75:74 (39:34) in der Mainmetropole folgen.

In der Runde der letzten acht empfängt das Team von Headcoach Sebastian Gleim nun am Ostersonntag um 16 Uhr die BG Illertal Weißenhorn, das Team von Rist-Eigengewächs Kay Gausa, der im Sommer 2012 zum Farmteam von Bundesligist und DBB-Pokal-Finalist Ratiopharm Ulm wechselte. Dieses Highlight und die dazwischen liegende spielfreie Woche musste sich der Vizemeister der Pro B Nord aber hart erkämpfen.

Bitter: Paul Owusu zieht sich einen Nasenbeinbruch zu

"Die Frankfurter Mannschaft hat uns alles abverlangt, ausgezeichnet verteidigt und alles daran gesetzt, ein drittes Spiel zu erzwingen", sagte der gebürtige Hesse Gleim. Sein Team bekam es in der Heimat des Coaches mit einem bedeutend stärker besetzten Gegner als beim kürzlichen Auftakt der Serie zu tun. "Ich war aber trotzdem immer optimistisch, weil wir 40 Minuten lang um jeden Ball gekämpft haben", sagte Gleim.

Zunächst schienen die Wedeler vor 150 Zuschauern sogar einem leichten Erfolg entgegenzustreben, als sie nach einem erfolgreichen Drei-Punkte-Wurf von Fabian Böke zu Beginn des zweiten Viertels bereits 35:20 führten. Doch die vom ehemaligen Rist-Trainer Eric Detlev betreuten Frankfurter steigerten sich in der Verteidigung, verzeichneten Ballgewinne und kamen zu etlichen einfachen Körben, sodass der Vorsprung der Gäste bis zur Pause auf fünf Punkte zusammenschmolz.

Und es wurde noch enger für die Wedeler. In der 26. Minute führten die Frankfurter erstmals, fast zeitgleich zog sich Gäste-Akteur Paul Owusu einen Nasenbeinbruch zu. Zwar biss der Zwei-Meter-Mann wie schon oft zuvor in dieser langen Saison auf die Zähne und hielt nach einer Behandlungspause bis Spielende durch, aber den doppelten Schock galt es erst einmal zu verdauen. Dass dies gelang, freute Gleim besonders. "Ich bin stolz auf die Mannschaft."

In der endlos lang erscheinenden Schlussminute der vor allem am Ende dramatischen Partie sorgten ein Frankfurter Treffer aus der Ferndistanz zum 74:75 und zwei vergebene Freiwürfe des US-Amerikaners Davey Hopkins noch einmal für Spannung, ehe der letzte Angriffsversuch der Hessen fehlschlug.

Hopkins war nach Gleims Auffassung Dreh- und Angelpunkt des Wedeler Spiels, dem allerdings Landsmann Harold August Johnston und Aufbauspieler Marvin Boadu kaum nachstanden. Ganz erheblichen Anteil am Play-off-Erfolg hätten zudem Marvin Adu, der sich keinen Fehlwurf leistete, und Tobias Lange gehabt, die beide von der Bank gekommen waren.

Nur ein kurzes Treffen des Trainers mit Verwandten und Freunden

Das Treffen mit Verwandten, Jugendfreunden und ehemaligen Weggefährten fiel für Sebastian Gleim nach Spielende kürzer aus als geplant. "Es ging etwas hektisch zu in der Halle, schließlich mussten wir Paul noch ins Krankenhaus bringen." Ob Owusu gegen Weißenhorn wieder mit von der Partie sein kann, steht noch nicht fest - zuzutrauen wäre es ihm allemal.

Der Viertelfinal-Gegner der Wedeler beendete die aktuelle Saison in der Pro B Süd übrigens als Tabellendritter und schaltete zum Play-off-Auftakt ebenfalls in zwei Begegnungen den Nord-Sechsten SUM Baskets Braunschweig aus.

Statistik: Viertel: 16:25, 18:14, 20:20, 20:16.

SC Rist (Punkte): Davey Hopkins (19), Harold August Johnston (18), Tobias Lange (11), Fabian Böke (10), Marvin Adu (8), Marvin Boadu (6), Ismet Akpinar (3), Tim Parohl, Paul Owusu, nicht eingesetzt: Jonas Laatzen, Kai Schlüter.