Aufsteiger in die Basketball-Regionalliga besiegt in ungewöhnlichem Test Wedels Landesliga-Kicker 65:54

Wedel . Die Zeit der Fußball-Hallenturniere ist lange vorbei, Partien unter freiem Himmel sind derzeit aufgrund der widrigen Witterungs- und Bodenverhältnisse nicht möglich. Die fast zur Untätigkeit verurteilten Landesliga-Kicker des Wedeler TSV fanden für dieses Dilemma eine elegante Lösung und dazu eine Abwechslung vom Trainings-Einerlei. Um sich Spielpraxis zu verschaffen, traten sie zu einem Lokalderby der ungewöhnlichen Art bei den Basketball-Damen des SC Rist in der Steinberghalle an und waren dann auch noch so galant, den fröhlichen Wettstreit nach vier Vierteln à 15 Minuten 54:65 zu verlieren.

Rist-Coach Gundula Laabs ist von der Athletik des Gegners angetan

Nach Spielende zeigte sich Gundula Laabs, Erfolgstrainerin der Rist-Damen, von den athletischen Qualitäten des Gegners angetan. "Wir mussten uns den Sieg hart erarbeiten, die Herren Kicker waren extrem motiviert und kampfstark." Einzig in der Raumaufteilung und in der Chancenverwertung seien die Basketballerinnen klar im Vorteil gewesen. Auch Talent für die nach Eishockey zweitschnellste Mannschaftssportart der Welt bescheinigte die Jugendkoordinatorin des SC Rist und frühere Basketball-Nationalspielerinnen einigen Fußballern, allen voran Marc Rupscheit. "Seine Korbleger waren zum Teil erstaunlich sicher." Mahmoud Ben-Djebbi, der sich beruflich als Sportlehrer engagiert, stellte seine Vielseitigkeit ebenfalls unter Beweis.

Ob es mit Marcel Plewka noch knapper geworden wäre? Der 1,90 Meter große Stürmer überzeugte auf dem grünen Rasen oft mit seiner Sprungkraft bei Kopfbällen, nahm sich jetzt aber aus privaten Gründen eine Auszeit. Mit Gardemaß für das Basketball (1,95 Meter) ausgestattet ist auch Thorsten Zessin, dem aber die Wurfgenauigkeit fehlte. "Es hat trotzdem riesigen Spaß gemacht", sagte der TSV-Trainer.

Den Rist-Damen kam der Test gegen die Fußballer schon deshalb gelegen, weil sie am Sonnabend, 23. März, um 19.30 Uhr ihr letztes Punktspiel der 2. Regionalliga Nord-West bei der zweiten Mannschaft der BG 74 Göttingen bestreiten müssen. Ein weiterer Wedeler Sieg wäre der 18. in ebenso vielen Partien. Die jüngeren Spielerinnen im Kader des SC Rist sind dagegen in Recklinghausen gefordert, in Play-down-Spielen gegen Gastgeber Metropol Girls und Rhein Girl Basket Neuss den Abstieg aus der U17-Bundesliga (WNBL) abzuwenden.

Ein Gegenbesuch der Rist-Basketballerinnen bei einem Landesliga-Punktspiel des TSV mit anschließendem Grillen ist bereits vereinbart, eine Neuauflage des sportlichen Wettstreits nicht ausgeschlossen.

Die Fußballer aber stellen sich die mittlerweile verzweifelte Frage, wann sie denn endlich wieder an der Plastikkugel mit dem etwas geringeren Umfang in Aktion treten dürfen. Im Jahr 2013 bestritten sie bislang lediglich zwei Pflichtspiele, die sie beim SC Poppenbüttel (1:2) und bei der SV Blankenese (0:1) jeweils verloren. Wenn sie Pech haben, müssen sie bis in den April hinein auf den nächsten Wettkampf warten, denn die Austragung des Nachholspiels am kommenden Freitag, 29. März, gegen den SC Alstertal-Langenhorn ist ebenfalls gefährdet. Da kommt doch allmählich ein bisschen Neid auf die geordneten Abläufe der Hallensportarten auf.