Zweitliga-Basketballer des SC Rist können mit Sieg in Frankfurt Play-off-Viertelfinale erreichen. Gästecoach Sebastian Gleim hat Heimspiel in Hessen

Wedel. Üblicherweise tragen Sportler ihre Wettbewerbe lieber in vertrauter Umgebung mit Unterstützung ihrer Fans als in fremden Hallen oder Stadien aus. Auf die Basketballer des SC Rist dürfte das am Sonnabend, 23. März, im zweiten Play-off-Achtelfinale der 2. Bundesliga Pro B beim Juniorteam von Bundesligist Frankfurt Skyliners (Beginn: 16 Uhr) nur bedingt zutreffen. Zum einen brennen alle Wedeler darauf, nach dem 90:71 in der Steinberghalle mit dem zweiten Sieg die Best-of-three-Serie vorzeitig für sich zu entscheiden und in die nächste Runde einzuziehen. Am größten aber ist die Vorfreude bei Rist-Headcoach Sebastian Gleim, der aus dem hessischen Bad Hersfeld stammt, dort im Alter von sieben Jahren mit dem Basketballspielen begann und als 17-Jähriger den Entschluss fasste, Trainer zu werden.

Bereut hat er diesen Schritt ebenso wenig wie zu Beginn dieser Saison die Entscheidung, zu seinen zahlreichen Aufgaben beim SC Rist auch noch die Tätigkeit des Pro-B-Headcoaches zu übernehmen. Die reguläre Spielzeit war die erfolgreichste einer Wedeler Herrenmannschaft seit der Aufstiegssaison 2008/09, und in den Play-offs steht sein Team vor dem erstmaligen Einzug ins Viertelfinale.

Leichtes Spiel für sein Team erwartet der gelernte Physiotherapeut in der Main-Metropole aber nicht. Da die abstiegsbedrohte Bundesliga-Mannschaft der Skyliners ihr Heimspiel gegen die Eisbären Bremerhaven schon am Freitag, 22. März, austrägt, rechnet Gleim mit einem Junior-Team in stärkster Besetzung. "Komplett sind die Frankfurter die beste Mannschaft der gesamten Pro B", sagt der Rist-Headcoach, der es wissen muss, kennt er doch nahezu alle Talente der Skyliners aus seiner Zeit als Trainer in Hessen.

Trotzdem können und wollen sich die Wedeler, die ebenfalls mit vollem Kader anreisen, nicht um die Favoritenrolle drücken. "Aber in den Play-offs kann alles passieren", sagt Gleim. Erfahrungen sammelte in dieser Hinsicht in der Saison 2011/12 Rist-Flügel- und -Aufbauspieler Marvin Boadu. Mit dem SC Rasta Vechta geriet der Reinbeker sowohl im Achtel- als auch im Viertelfinale zunächst jeweils 0:1 in Rückstand, schaffte mit den Niedersachsen aber dennoch am Saisonende den Aufstieg in die Pro A.

Unabhängig vom Ausgang der Partie möchte Sebastian Gleim vor und nach dem Spiel die Gelegenheit nutzen, Jugendfreunde, Sportkameraden, ehemalige Schützlinge und Verwandte zu treffen. "Mein älterer Bruder Christian lebt seit einigen Jahren in Frankfurt, hat dort eine Familie gegründet und wird zum Spiel bestimmt seine kleine Tochter Tahira mitbringen", sagt Gleim.

Fans des SC Rist können am Sonnabend am Bildschirm mitfiebern. Unter www.fraport-skyliners.de bieten die Frankfurter auf ihrer Homepage einen Live-Stream im Web TV an.