Zweite Niederlage im zweiten Spiel nach der Winterpause für Wedeler TSV in Blankenese

Wedel. Heiko Barthel schmiss sich rein, mit allem, was er hatte. Dabei prallte der Spielertrainer des Wedeler TSV, der sich in der 86. Minute für Felix Loyal eingewechselt hatte, mit dem Torwart der SV Blankenese zusammen. Barthel lag noch am Boden, als der herrlich unkonventionelle Schiedsrichter Ralph Vollmers die Partie abpfiff. Erst allmählich rappelte sich der benommene Haudegen, 38, mit wackeligen Beinen wieder hoch, ein Bild mit Symbolcharakter. Die Wedeler Landesliga-Fußballer taumeln der Abstiegszone der Hammonia-Staffel entgegen, nachdem sie ihr Gastspiel beim Tabellenführer unnötig 0:1 (0:0) verloren.

Ernsthaften Anlass zur Sorge aber gibt es zunächst noch nicht. "Das Bällchen läuft doch wunderbar durch unsere Reihen", frohlockte Manager Walter Zessin nach einer Stunde Spielzeit. Die Führung, die überfällig war, aber wollte seinem Team auf dem Kunstrasen den der Simrockstraße partout nicht gelingen. Erst hatte Marc Rupscheit Pech mit einem Pfostenschuss (38.), dann scheiterten Mark Hinze aus sechs Metern (50.) und Anton Freundt (59.) mit einem tollen Fernschuss am starken SVB-Keeper. Als der agile Hüseyin Ayik den Schlussmann dann endlich überwand, zeigte der zuständige Linienrichter eine aktive Bewegung des abseits postierten Hinze zum Ball hin an, kein Tor für Wedel, Pech gehabt (64.). "Meine Mannschaft gefällt mir gut", sagte der verletzte Manuel Henkel (Wadenbeinbruch), den Vater Peter aus Altona zum Spiel kutschiert hatte.

Einmal aber patzten die Wedeler. Total frei stehend durfte Stefan Westbrock in der 82. Minute eine Flanke in die Mitte zum 1:0 verwandeln. Wo weilten da bloß die für das Zentrum zuständigen Loyal und Jonas Schmerberg (für Christian Stock eingewechselt) in ihren Gedanken? Die Ereignisse überschlugen sich. Freundt vergab den Ausgleich (83.), dann rettete TSV-Keeper Oliver Firgens groß gegen Jan-Marc Schneider (84.) und gleich zwei Blankeneser, die sich eigentlich die Ecke aussuchen konnten (88.).

Der Blankeneser Torwart wiederum entschärfte noch einen Gewaltschuss von Freundt (Nachspielzeit). Am Boden war dann auch Barthels Trainer-Gefährte Thorsten Zessin, der die zweite Niederlage im zweiten Spiel nach der Winterpause als höchst unverdient empfand.