Ellerbeks Handball-Oberligafrauen besiegen Wattenbek 29:27. Team bleibt fünf Spieltage vor Schluss Tabellenführer

Ellerbek. Nadine Cramer hat nur kurz überlegt, dann stand für sie fest: Die Rückraumspielerin des TSV Ellerbek fühlt sich bei der Handball-Frauen-Mannschaft so wohl, dass sie auch in der kommenden Spielzeit für den Oberligisten im Einsatz sein will, ein Wechsel für sie also nicht in Frage kommt.

Alles wird davon abhängen, ob Stockelsdorf noch mal strauchelt

Mit der athletischen, dynamischen 23-Jährigen könnten sich die Ellerbekerinnen durchaus zutrauen, den Aufstieg in die 3. Liga zu wagen. Die Truppe führt nach dem 29:27 (12:14) gegen den TSV Wattenbek weiterhin die Tabelle der Oberliga an (34:8 Punkte), hat zwei Punkte mehr auf dem Konto als Verfolger ATSV Stockelsdorf (32:8), der allerdings ein Spiel weniger ausgetragen wird. Als Tabellendritter ist auch die HSG Kropp/Tetenhusen (30:8) noch nicht gänzlich abzuschreiben.

Auf jeden Fall müsste Stockelsdorf, diesmal mühsamer 25:24-Sieger gegen den Bredstedter TSV, in den letzten fünf Spielen noch einmal Schwächen zeigen, dabei mindestens einen oder zwei Zähler abgeben, damit Ellerbek den Titelgewinn und Aufstieg tatsächlich feiern kann.

Dieser ist für Trainer Timo Jarama allerdings weiterhin das vorrangige Ziel. "Wir wollen einfach nur unsere Partien gewinnen, und dann sehen wir mal, wie wir am Ende dastehen." Die Chancen für die TSV-Frauen sind indes gestiegen: Stockelsdorfs Topspielerin Susen Langanke hat sich gegen Bredstedt die Hand gebrochen und fällt bis zum Saisonende aus. Ohne sie verliert Stockelsdorf eindeutig einiges an Spielstärke.

Für den Erfolg gegen Wattenbek benötigte der Tabellenführer ein weiteres Mal einiges an Glück und auch Nervenstärke. Man hätte sich nicht einmal bescheren dürfen, wenn es eine Niederlage gegeben hätte. Nachdem sich die Mannschaft bis zur 20. Minute einen 12:9-Vorsprung erkämpft hatte, kassierte sie anschließend fünf Gegentreffer hintereinander und ging mit einem 12:14-Rückstand in die Pause.

Auch in der zweiten Halbzeit lief lange Zeit herzlich wenig zusammen. Die Gastgeberinnen lagen 15:21 hinten. Es schien, als sollten die Ellerbekerinnen die Wende nicht mehr herbeiführen können. Dennoch arbeitete sich das Team auf 21:22 heran, der Gleichstand war dann beim 24:24 hergestellt. Am Ende brach dann das große Zittern aus. Beim Stande von 26:25 für Ellerbek setzte Wattenbek einen Siebenmeter an den Pfosten, ehe der TSV mit dem letzten Angriff noch den 29. Treffer anbrachte - die Entscheidung.

Pokal-Halbfinale steigt am 19. März in der Harbig-Halle

Timo Jarama und die Spielerinnen waren anschließend zufrieden und optimistisch. Die Mannschaft hatte es verstanden, auch ohne Svenja Rix-Müller, Kim Höhne, Lena Jachimowitz und Anna Lena Seemann den nötigen Siegeswillen aufzubringen, um keine Enttäuschung zu erleben.

Fünf Spieltage stehen bis zum dem Saisonende jetzt noch aus. Die nächste Begegnung führt Ellerbek nach einer einwöchigen Pause am Sonntag, 17. März (16 Uhr, Harbig-Halle), mit der HSG Jörl-Doppeleiche Viöl (Kreis Schleswig-Flensburg) zusammen. Im Hinspiel war Ellerbek überlegen, gewann haushoch 41:27 und möchte in knapp zwei Wochen daher den 17. Saisonsieg unter Dach und Fach bringen. Fast zur gleichen Zeit muss Stockelsdorf in Wattenbek antreten - das Spiel hat der ATSV gewiss noch nicht gewonnen.

In der Zwischenzeit steht auch der Termin fest, an dem Ellerbeks Frauen das Halbfinale im Hamburger Pokal bestreitet. Die TSV-Frauen werden ihre Partie gegen den klassentieferen Ahrensburger TSV (Hamburg-Liga) am Dienstag, 19. März, um 19.30 Uhr in der Harbig-Halle austragen.

Eine personelle Änderung für die neue Spielserie steht im Ellerbeker Kader übrigens schon fest. Merle Seemann, die jüngere Schwester von Anna Lena Seemann, wechselt vom MTV Herzhorn, für den sie erfolgreich in der A-Jugend spielte, zum TSV. Coach Timo Jarama traut ihr durchaus zu, dass sie sich auf Anhieb im Oberliga-Kader durchbeißen wird.