Sascha Dittrich wird neuer Torhüter des VfL Pinneberg. Wedeler Manuel Henkel verletzt sich schwer bei Arbeitsunfall

Pinneberg. Die Oberliga-Fußballer des VfL Pinneberg sind darauf eingerichtet: Sonntag geht es wieder los. Fast drei Monate, nachdem sie ihr letztes Pflichtspiel bestritten (1:2 am 1. Dezember gegen den SC Vier- und Marschlande), treten sie um 15 Uhr auf dem Kunstrasen des Niendorfer TSV wieder um Punkte in Aktion.

Kein rückwärts oder vorwärts in der Tabelle aber gibt es für den SV Rugenbergen und die SV Halstenbek-Rellingen . Das Bönningstedter Heimspiel gegen den Bramfelder SV wurde wegen Unbespielbarkeit der Plätze ebenso abgesagt wie der Halstenbeker Auftritt gegen den HSV Barmbek-Uhlenhorst. In der Landesliga (Hammonia-Staffel) schauen die Fans des Wedeler TSV und TSV Uetersen in die Röhre. Das Nachbarschaftsderby wurde ebenso wie das Heimtreffen der SV Lieth gegen den Eimsbütteler TV Opfer der winterlichen Verhältnisse.

Schnell sprachen sich die Ausfälle herum, so dass sich die Wedeler und Eimsbütteler nun auf freundschaftlicher Ebene begegnen (Sonntag, 14 Uhr, Bundesstraße). Fehlen wird den Wedelern dann (und bis zum Saisonende) Manuel Henkel, der bei einem Arbeitsunfall einen offenen Wadenbeinbruch erlitt. Als eine Palette auf ihn stürzte, hatte sich auch noch ein rostiger Nagel in den Knochen gebohrt. Manager Walter Zessin konnte es nicht glauben: "Als hätte man unserem Mittelfeld das Herz herausgerissen." Henkel verbringt die nächsten Wochen im Krankenhaus Boberg.

Der SV Rugenbergen vereinbarte einen Auswärtstest mit dem Oststeinbeker SV (Sonnabend, 13.30 Uhr), der TSV Uetersen wagt sich an das Oberligateam von Germania Schnelsen heran (Sonntag, 15 Uhr, Riekbornweg). Die SV Lieth verabredete sich locker mit dem VfR Horst (Sonnabend, 14 Uhr), für den Fall der Fälle, dass die Horster Verbandsliga-Partie in Lägerdorf nicht angepfiffen wird. Die Halstenbeker beschränken sich am Wochenende auf Training, dabei wieder angeleitet von Thomas Bliemeister, der gut erholt aus Abu Dhabi zurückgekehrt ist. Nach einer Woche bei bestem Badewetter kann der Chefcoach das Emirat am Persischen Golf für den entspannten Kurzurlaub nur wärmstens empfehlen, "doch wer sich amüsieren will, ist auf Gran Canaria besser aufgehoben."

Wann wird beim VfL Pinneberg Manfred Kirsch reif für die Insel sein, nachdem dessen Tätigkeit als Ligaobmann in den vergangenen Wochen in Schwerstarbeit ausuferte? Äußerst kompliziert hätten sich die Vertragsgespräche mit einigen Akteuren gestaltet, sagt der Pinneberger, die vorzeitige Trennung von Torwart Stefan Steen habe ihm gar eine schlaflose Nacht bereitet. "Zum Glück haben wir ein gut organisiertes Trainerteam, das über viele Kontakte verfügt und sich einbringt, wo es nur kann", sagt Kirsch.

In diesem Zusammenhang tauchte auch der Name von Marcus Jürgensen, dem neuen Assistenten von Heiko Klemme bei Bezirksliga-Tabellenführer VfL II, auf. Dessen Überzeugungsarbeit trug möglicherweise entscheidend dazu bei, dass sich sein Freund Sascha Dittrich zu einem Comeback zwischen den Pfosten bewegen ließ. Kaum hatte sich Steens Abschied vollzogen, konnten die Pinneberger damit schon einen Nachfolger präsentieren. Erster Eindruck von Dittrich, 28, der bis 2009 das VfL-Tor gehütet und sich nach kurzer Zeit beim TuS Holstein aus beruflichen und privaten Gründen zurückgezogen hatte? Oberliga-Co-Trainer David Fock, der einst beim Tangstedter SV selbst zwischen den Pfosten stand, benötigte nur zehn Minuten des Bälle Hin- und Herwerfens, um sich ein positives Bild zu machen.

"Als wäre er nie weg gewesen", informierte er Chefcoach Michael Fischer. Mit anderen Worten: Ausgeschlossen ist es nicht, dass Dittrich, der sich beim Freizeit- und Betriebssport fit hielt, schon in Niendorf debütiert. Nach dem Abschlusstraining redete Fischer aber auch noch lange mit Dennis Zimmermann, den er wegen dessen Meisterschule in Lübeck fünf Tage lang nicht zu Gesicht bekam. Der bisherige zweite Mann hofft, jetzt die Nummer eins zu sein. Allerdings machte Zimmermann vor einer Woche noch eine Sprunggelenksverletzung zu schaffen.

Für die neue Saison verpflichteten die Pinneberger bereits Tim Brüggemann (Bramfelder SV/davor FC Elmshorn) als Torwart. "Überhaupt werden wir nächste Serie einen Kader präsentieren, der nicht schlechter ist als der aktuelle", versichert Fischer. Mit Namen halte er sich nur zurück, um keine Unruhe bei den Clubs der potenziellen VfL-Neuen zu stiften. Die spannende Frage lautet, in welchem Umfang sich die scheidenden Akteure (Tugay Hayran, Sonay Hayran, Jan Eggers, Nikola Maksimovic, Gianluca D' Agata) noch für den VfL engagieren. Im Falle einer Niederlage am Sonntag wäre Abstiegsgefahr nicht mehr auszuschließen.