Amateurfußballer warten auf das Ende des Winters, es kann aber noch dauern. HR erkämpft Remis im Test

Halstenbek. Die Oberliga-Fußballer der SV Halstenbek-Rellingen haben es nicht eilig. Ihren spannenden Neuzugang Heung Yun Son, älterer Bruder des HSV-Gipfelstürmers, wollen sie frühestens im Heimtreffen am kommenden Sonntag gegen Barmbek-Uhlenhorst präsentieren. Zudem fehlte der in der Oberliga noch gesperrte Robert Hermanowicz. Bei diesen Begleitumständen werteten sie das 0:0 zum Auftakt der Punktrunde nach der Winterpause als Gäste des SC Vier- und Marschlande nicht als Misserfolg. "Mit diesem Ergebnis kann ich leben", sagte Ligaobmann Thomas Berg.

In Abwesenheit von Trainer Thomas Bliemeister erteilte Vahid Hashemian die Anweisungen am Spielfeldrand. Beinahe hätte der frühere Profi von Bayern München, Hannover 96, des HSV und VfL Bochum ein glückliches Händchen bewiesen. Kurz vor Schluss verpasste der eingewechselte Patrick Hoppe den Sieg jedenfalls nur um Haaresbreite. Nach einer Flanke von Jan Rottstedt rauschte er wenige Zentimeter am Ball vorbei. "Überhaupt war es keineswegs ein langweiliges 0:0, sondern ein intensives Spiel. Beide Mannschaften haben sich stets um einen Torerfolg bemüht", betonte Thomas Berg. Schwierigkeiten hatten die Halstenbeker aber, sich mit dem Kunstrasen Zollenspieker zu arrangieren. Mehrfach tauschten sie verwunderte Blicke aus, wenn der Ball ins Seiten- oder Tor-Aus rollte.

"Dieser Platz hat gerade einmal die Mindestmaße. Breiter und länger wäre unserem Spiel dienlicher gewesen", sagte Thomas Berg. So war es jedenfalls im Hinspiel, das seine Mannschaft 4:1 gewann. Doch auch die Gastgeber fanden sich bei allem Eifer nicht immer gut zurecht. Letztlich bekam Routinier Claus Reitmaier zwischen den Halstenbeker Torpfosten kaum eine Gelegenheit, sich auszuzeichnen.

Das Spitzenspiel des FC Elmshorn gegen Buchholz 08 war bereits am Donnerstag abgesagt worden. Mit erst 16 ausgetragenen Punktspielen tritt der Tabellenzweite weiterhin auf der Stelle. Immerhin aber kam wegen des Spielausfalls ein Wiedersehen von FCE-Teamchef Eugen Igel und Hauke Brückner zustande. Brückner war erst 17, als ihn Igel als damaliger Coach von Rasensport Elmshorn zu den Herren in die Oberliga holte. Nach einer von Verletzungen überschatteten Profi-Karriere kickt der DFB-Pokal-Halbfinalist von 2006 inzwischen als einziger Routinier für die zweite Mannschaft des FC St. Pauli in der Regionalliga. "Er ist weiterhin ein Riesentyp und völlig frei von Allüren geblieben", freute sich Igel im Anschluss an das kurze Gespräch, in dem er mit seinem sportlichen Ziehsohn das 1:2 (1:1) der Elmshorner auf dem Kunstrasen am Brummerskamp gegen Brückners Team aufarbeitete.

Jan Lüneburg könnte der nächste sein, der es eines Tages in den bezahlten Fußball schafft. Der FCE-Torjäger schreckte St. Paulis ambitionierten Nachwuchs mit einem herzhaften Distanzschuss auf. Von der Querstange prallte der Ball über die Torlinie - 0:1 (4.). Marc-Kemo Kranich, den die Fußballfreunde im Kreis Pinneberg noch aus seiner Zeit beim Wedeler TSV kennen, erzielte den Ausgleich (24.). Dann wurde FCE-Torwart Ole Springer, der sich nach der Pause über fehlende Arbeit nicht beschweren konnte, noch von Marcel Adrianic bezwungen (75.). Eugen Igel sah es positiv: "Die erste Halbzeit haben wir ausgeglichen gestaltet."

Der SC Victoria wiederum kehrte den Klassenunterschied beim 5:1 (5:0) über den SV Rugenbergen nur im ersten Durchgang heraus, dies allerdings deutlich. Den 0:4-Rückstand nach einer Viertelstunde konnte sich SVR-Trainer Ralf Palapies nur mit vorübergehender geistiger Abwesenheit einiger seiner Akteure erklären. Später fingen sich die Bönningstedter. "Die zweite Halbzeit haben wir dann 1:0 gewonnen", scherzte Manager Andreas Lätsch nach dem Torerfolg von Artur Frost.

Auch der VfL Pinneberg (Oberliga) und der TSV Uetersen (Landesliga) wollten nicht die Beine hochlegen, sondern unbedingt in Bewegung bleiben. Das 2:0 (1:0) seiner Elf nach zwei Toren von Till Mosler wertete TSV-Trainer Peter Ehlers als kleinen Achtungserfolg, wobei den Uetersenern ebenso wie den Pinnebergern auf dem Kunstrasen in Jenfeld etliche Leistungsträger nicht zur Verfügung standen.