Laura Ristau kam aus Henstedt-Ulzburg und bestritt bereits ihr erstes Spiel für Ellerbek.

Ellerbek. Ihre Premiere begann gleich mit einem Erfolg im Pokal. Schöner hätte es doch gar nicht sein können für Laura Ristau, die neue Torhüterin des TSV Ellerbek. Vom SV Henstedt-Ulzburg (3. Liga) kurzfristig zu den TSV-Frauen gewechselt, half die 23-jährige Handballerin eine Halbzeit lang mit, dass es im Viertelfinale des Hamburger Pokals zu einem lockeren 32:26 (15:13) beim Eimsbütteler TV reichte.

Die Verpflichtung von Laura Ristau sorgt im Lager des Ellerbeker Oberligateams dafür, dass sich die Lage nach dem Weggang von Juliane Mohr (Studium in Münster) auf der Torhüterposition wieder entspannt. Da sie ihr letztes Spiel in der dritthöchsten Spielklasse bereits im Oktober vergangenen Jahres für die Henstedt-Ulzburgerinnen betritt, ist sie in Ellerbek nun ab sofort spielberechtigt.

"Mit Laura haben wir eine junge talentierte Torhüterin für uns gewinnen können", sagt Trainer Timo Jarama. "Trotz ihres Alters verfügt sie bereits über viel Erfahrung und wird uns somit verstärken." In den kommenden Wochen gelte es nun allerdings, mit ihr den Trainingsrückstand aufzuarbeiten und die Abstimmung mit den anderen Deckungsspielerinnen hinzubekommen. Ein Glücksumstand ist, dass Laura Ristau aus beruflichen Gründen (sie arbeitet als Einzelhandelskauffrau für eine Bekleidungsfirma in Elmshorn) nach Pinneberg gezogen ist und in der unmittelbaren Umgebung eine neue sportliche Herausforderung suchte. Coach Jarama: "Ich freue mich, dass Laura dabei ist, es ist auch ein Signal im Bezug auf die kommende Saison, in der wir mit jungen Spielerinnen, die ehrgeizig sind, arbeiten wollen." Die Neue im Team sagt optimistisch: "Der TSV Ellerbek hat einen guten Namen, ich werde mich ganz bestimmt wohlfühlen hier."

Laura Ristau wuchs in Stralsund auf und spielte lange für den dortigen Handballverein (Stralsunder HV). 2009 wechselte sie dann nach Henstedt-Ulzburg, spielte hauptsächlich in der zweiten Mannschaft (Landesliga). Sie hatte aber auch einige Einsätze im Drittliga-Team. Über Kristin Goldstein (Halstenbeker TS), eine Bekannte von Trainer Jarama, entstand im Herbst schließlich der Kontakt zum TSV Ellerbek.

Das Pokalspiel gegen den Tabellenfünften der Hamburg-Liga stellte für Laura und die Teamkameradinnen keine Hürde dar, obwohl man nur mit einem Minikader von sieben Spielerinnen antrat und daher auch Aushilfen reaktivierter Spielerinnen in Anspruch nehmen musste.

Die erste Halbzeit verlief zunächst ausgeglichen, wobei Ellerbek in der Abwehr zu passiv agierte und gleichzeitig im Angriff diverse Chancen ausließ. Nach den einzigen Führungen der Eimsbüttlerinnen beim Stand von 12:11 und 13:12 lagen die Gäste zur Pause 15:13 in Führung.

Timo Jaramas mahnende Worte in der Halbzeit zeigten Wirkung, in der Folgezeit präsentierten sich seine Schützlinge wacher und konzentrierter. Bis zur 40. Minute hieß es dann 21:14, die Partie war entschieden. Eimsbüttel verkürzte zwar noch einmal auf 22:27 (53.), bevor Ellerbek dank einer Schlussoffensive auf 32:23 davonzog. Mareike Dahms, ältere Schwester von Melina Dahms, die sonst in der Zweiten spielt, zeigte eine ansprechende Leistung und empfahl sich für weitere Einsätze in der ersten Mannschaft.

Die Erholungsphase bis zum nächsten Oberliga-Auftritt ist für Ellerbek nur kurz. Am Sonntag erwartet die Mannschaft um 16 Uhr in der Harbig-Halle die HSG Holstein Kiel/Kronshagen. Der Tabellenzweite ist Favorit gegen die Spielgemeinschaft, die mit 14:22 Punkten Elfter ist. Im Kampf um Meisterschaft und Aufstieg hat Ellerbek nun wieder bessere Karten, nachdem Spitzenreiter Stockelsdorf 20:26 in Altenholz patzte. Derzeit liegen Stockelsdorf und Ellerbek mit je 28:8 Punkten vorn.

Gegen Kiel/Kronshagen wird die Neue zwischen den Pfosten erst einmal wieder eine Pause einlegen müssen: Laura Ristau hat Urlaub und nutzt die Zeit, um endlich mal wieder ihre Eltern in Stralsund zu besuchen.

Ellerbek (Tore/Siebenmeter): Laupichler (bis 30.), Ristau (ab 30.), Cramer, Melina Dahms (je 8), Holst (5), Mareike Dahms (4), Sicks (4/3), Vollstedt (2/1), Schwarz (1), Zachau (n.e.).