Tornescher wahren mit Derbysieg über HSG Pinnau Chancen auf Oberliga-Aufstiegsspiel. Ellerbeker bauen Erfolgsserie aus

Prisdorf/Tornesch . Der Stachel der Enttäuschung saß tief bei den Hamburg-Liga-Handballern des TuS Esingen und Trainer Jan-Henning Himborn am fünften Spieltag der Saison 2012/13. Im Heimspiel gegen Aufsteiger HSG Pinnau gab es für die als Titelaspirant gehandelten Tornescher nicht nur eine 20:27-Pleite, sondern als Zugabe noch Schmähgesänge von den Fans der Spielgemeinschaft von TSV Prisdorf und VfL Pinneberg.

Beim Wiedersehen am Ossenpadd in Kummerfeld blieb alles ruhig, abgesehen von "Auswärtssieg!"-Rufen der Tornescher Fans nach Spielende. Mit 27:23 (14:10) verschafften sich die Gäste Genugtuung, wahren zudem als Tabellenzweiter (24:8 Punkte) die Chance auf ein Oberliga-Aufstiegsspiel gegen einen Vertreter der Schleswig-Holstein-Liga.

Schon mit ihrer ersten Aktion demonstrierten die Tornescher ihre Entschlossenheit, nach 50 Sekunden traf Daniel Günter zum 1:0. Über 5:1 setzten sich die Gäste auf 7:2 (elfte Minute) ab, ehe auch die Spielgemeinschaft allmählich ins Rollen kam. "Wir haben uns wenigstens nicht hängen lassen, sondern die Partie nach dem Fehlstart weitgehend offen halten können", sagte HSG-Coach Sascha Burmeister. An eine Wende war aber nicht mehr zu denken, weil die Tornescher auch in den wenigen kniffligen Phasen die richtige Antwort parat hatten. "Bei uns hat vieles gut funktioniert, bei Esingen aber noch besser", sagte Burmeister.

Trotz der gelungenen Revanche war Himborn nicht mit der Leistung aller Spieler zufrieden. "Wir haben als Mannschaft gut funktioniert, aber individuelle Schwächen gezeigt, etwa bei Abprallern." Die gelte es bis Sonnabend abzustellen, wenn sich um 17.30 Uhr mit dem TV Fischbek (21:9) ein Konkurrent um den Relegationsplatz in der Tornescher KGST-Halle vorstellt.

Für die HSG dagegen sieht der Spielplan am selben Tag (17 Uhr) in der Harbig-Halle gleich das nächste Derby gegen den TSV Ellerbek II vor. Die Gastgeber (Dritter/22:8) können zwar nicht aufsteigen, weil ihr Club bereits mit der ersten Mannschaft in der Oberliga vertreten ist, wohl aber ihre beeindruckende Erfolgsserie ausbauen. Das 31:27 (18:15) über den Altrahlstedter MTV war schon der siebte Sieg in Folge.

"Es war ein chaotisches Spiel", sagte TSV-Trainerin Kathrin Herzberg, die trotzdem Freude am Einsatzwillen ihrer Startformation hatte. "Die Jungs haben in dieser Konstellation noch nie zusammengespielt und das Vertrauen gerechtfertigt." Probleme hätte den Ellerbekern vorübergehend der torgefährliche AMTV-Rückraumschütze John Philipp Hubert bereitet. "Ich hatte aber nie das Gefühl, dass wir das Spiel verlieren könnten." Nach dem Gesetz der Serie hofft die TSV-Trainerin, deren Team die letzten drei Begegnungen mit einem, zwei und nun drei Treffern Differenz für sich entschied, auf einen Derby-Erfolg mit mindestens vier Toren Vorsprung.

Der dem Abstieg geweihte TSV Uetersen (Vorletzter/6:26) verschaffte sich derweil auf seiner Abschiedstour ein weiteres Erfolgserlebnis. Beim 29:21 (11:10) im Kellerduell mit dem Hamburger SV in der Halle Seminarstraße überzeugte die Heimmannschaft ihren Coach Marc Neumann aber nur in den letzten zehn Minuten. "Da haben sie noch einmal aufgedreht und einen 19:21-Rückstand umgebogen." Am Sonntag gastieren die Uetersener um 18 Uhr beim SC Alstertal-Langenhorn.