Die dritte Niederlage in Folge verschlechtert die Aussichten der Rist-Basketballer im Kampf um einen optimalen Playoff-Platz.

Wedel. So ruhig war es lange nicht mehr bei einem Heimspiel der 2. Basketball-Bundesliga Pro B Nord in der Wedeler Steinberghalle. Lange bevor das 62:78 (32:41) des gastgebenden SC Rist gegen die Baskets Braunschweig vor 550 Zuschauern feststand, waren die Trommeln und Anfeuerungsrufe auf der Zuschauertribüne verstummt. Die Gäste aus Niedersachsen, noch längst nicht für die Playoffs nach Ende der regulären Saison qualifiziert, hatten der Heimmannschaft 40 Minuten lang die Grenzen aufgezeigt.

In höchste Gefahr gerät dadurch auch das Vorhaben der Wedeler Mannschaft (24 Punkte), die zuvor drei Auswärtsspiele in Folge bestritten hatte, sich frühzeitig einen Platz unter den ersten vier der Abschlusstabelle und damit den Heimvorteil in der Aufstiegsrunde zu sichern.

Ernüchtert wirkten angesichts der soeben verpassten großen Chance, ein weiteres Etappenziel vorzeitig zu erreichen, nicht nur die Zuschauer und die Spieler in den grün-gelben Trikots, sondern vor allem Rist-Headcoach Sebastian Gleim. "Dieser emotionslose Auftritt war einfach nur enttäuschend, schon die Körpersprache hat nicht gestimmt, wir haben eine Null-Leistung erbracht", sagte der 28 Jahre alte Trainer, dessen Team erstmals in dieser Saison drei Pro-B-Niederlagen in Folge hinnehmen musste.

An Selbstkritik sparten auch seine Spieler nicht. Schon die Blicke der beiden US-Amerikaner Harold August Johnston und Davey Hopkins, die nach Spielende fluchtartig und wortlos die Halle verließen, sprachen Bände. Klartext redete dafür Fabian Böke hinterher. "Das war heute einfach gar nichts", sagte der Power Forward, obwohl gerade er sich noch am energischsten gegen den Rückschlag im Kampf um die optimale Playoff-Ausgangslage gewehrt hatte.

16 Punkte, sechs Rebounds, außerdem vier geblockte gegnerische Würfe, eine Korbvorbereitung und den höchsten Effektivitätswert aller Wedeler Akteure wies seine persönliche Bilanz am Ende aus. Das reichte letztlich allerdings ebenso wenig, den Rhythmus der selbstbewussten und zu allem entschlossen auftretenden Gäste zu stören wie insgesamt 22 Punkte der beiden US-Boys.

Die Braunschweiger nämlich hatten in ihrem Spiel der letzten Playoff-Chance mehr zu bieten als die Rist-Herren, die nach Auffassung ihres frustrierten Trainers noch deutlich höher hätten verlieren können. Als Volltreffer für das Team von Gästetrainer Liviu Calin erwies sich die kurzfristige Verpflichtung des US-Amerikaners Steven Bennett. Der nur 1,70 Meter große Aufbau- und Flügelspieler, zuvor bei einem Club auf der Mittelmeer-Insel Zypern aktiv, lenkte das Spiel der Niedersachsen und erzielte 28 Punkte, auf kaum weniger brachte es Teamkamerad Howard Sant-Roos (20). Als sich der Kubaner im dritten Viertel sein viertes persönliches Foul abholte und daraufhin vorsorglich ausgewechselt wurde, kam bei den Wedeler Anhängern kurz Hoffnung auf eine Wende im Spiel auf, die sich aber an einem Abend, an dem den Rist-Basketballern fast nichts gelang, schnell wieder zerschlug.

In den vier Begegnungen der regulären Punktrunde in der Pro B Nord warten nun schwere Aufgaben auf die Wedeler. Am kommenden Sonnabend gastiert das Team von Sebastian Gleim um 19.30 Uhr beim Spitzenreiter Schwelmer Baskets. Anschließend geht es dann in eigener Halle gegen die Verfolger Citybasket Recklinghausen (Sonnabend, 23. Februar) und Hertener Löwen (Sonnabend, 2. März, jeweils 19 Uhr), gefolgt vom abschließenden Gastspiel bei den UBC Hannover Tigers am 9. März um 19.30 Uhr. Den Erfolgsdruck, der dann sicherlich auf ihnen lasten wird, hätten sich die Rist-Basketballer mit einem Heimsieg über die Braunschweiger Mannschaft ersparen können.

Statistik: Viertel: 9:19, 23:22, 16:23, 14:14.

SC Rist (Punkte): Fabian Böke (16), Marvin Boadu, Harold August Johnston (je 12), Davey Hopkins (10), Ismet Akpinar (5), Marvin Adu (4), Paul Owusu (3), Jamo Ruppert, Tim Parohl, Tobias Lange, Jonas Laatzen.