Rugenbergens Trainer Ralf Palapies nach dem bitteren Pokal-Aus beim 2:4 gegen den Landesligisten SV Blankenese.

Bönningstedt. Die heutige Auslosung der sechsten Runde (Viertelfinale) des Oddset-Pokals wird die Oberliga-Fußballer des SV Rugenbergen nur noch am Rande interessieren. Nach ihrer 2:4 (1:3)-Niederlage bei Landesliga-Tabellenführer SV Blankenese - ein Nachholspiel der fünften Runde - sind die Bönningstedter nämlich nicht mehr im Wettbewerb vertreten.

Die Blankeneser hatten zuvor auch schon HR und Niendorf ausgeschaltet

Dabei hatten sie zwei Tage vorher extra noch eine Freundschaftsbegegnung bei Eintracht Lokstedt absolviert (und mit 3:0 gewonnen), um sich mit den Bedingungen auf dem Kunstrasen an der Simrockstraße vertraut zu machen.

"Doch dann haben wir in der ersten Halbzeit überhaupt nicht stattgefunden", wunderte sich Manager Andreas Lätsch. "Uns fehlte der Biss, sich unbedingt durchsetzen zu wollen. Jetzt bin ich schon ein bisschen enttäuscht", sagte Trainer Ralf Palapies hinterher.

Schmerzlich vermisst wurde natürlich Mittelfeldspieler Mario Jurkschat, der nicht mitmachen durfte, weil er schon für Eintracht Norderstedt im diesjährigen Oddset-Pokal zum Einsatz kam. Mit einer Pudelmütze auf dem Kopf anstatt Sportschuhen an den Füßen erschien auch Maik Grabow, der auf Grund eines Knorpelschadens im Knie ernsthaft um die Fortsetzung seiner Karriere bangt. Da wusste Ralf Palapies schon vor dem Anpfiff der Partie, was seiner Mannschaft blühen konnte: "Die Blankeneser haben aus der Hamburger Oberliga die SV Halstenbek-Rellingen und den Niendorfer TSV ausgeschaltet. Es wird mit Sicherheit nicht einfach für uns."

Dass seine Mannschaft den Gastgebern das Tore erzielen aber so leicht machen würde, stand nicht im Programm. Im Schneetreiben rieb sich Manager Lätsch die Augen, resultierten die ersten drei SVB-Treffer nach Eck- und Freistößen doch jeweils aus Kopfbällen (2., 8., 30.). Die Blankeneser Fans am Spielfeld applaudierten begeistert und riefen "Hepp, hepp." Ihre Begeisterung legte sich erst wieder in der der 43. Minute, als Dennis von Bastian einen Freistoß aus 20 Metern beim SVB-Keeper unterbrachte. "Vielleicht geht ja doch noch was", hoffte Andreas Lätsch auf dem Weg zum Halbzeit-Tee.

Mit Fabian Rußbüldt (Saisondebüt) und Christian Dirksen (für Daniel Diaz und Daniel Brehmer) wechselte Ralf Palapies dann zwar nicht die Wende, aber immerhin mehr Unternehmungslust ein. Rußbüldt mit dem Kapitänspatent in der Tasche ging rechts mehrfach auf große Fahrt, zentral riss Dirksen das Steuer an sich. Der Traum vom Weiterkommen aber war eigentlich schon in der 50. Minute erledigt, als Schiedsrichter Jens Braun (Niendorf) meinte, ein Tackling von Tim Vollmer mit einem Strafstoß ahnden zu müssen - 1:4. Vollmer hatte klar den Ball getroffen, sich bei seiner Grätsche allerdings überaus resolut eingesetzt.

"Das war kein Elfmeter, genau so wenig wie der für uns", urteilte Ralf Palapies. Der Coach spielte auf die 87. Minute an, als Dirksen im Zweikampf mit dem Torwart zu Fall kam. Pascal Haase schoss den Strafstoß aber so unplatziert, dass der Keeper den Ball abwehren konnte. In diesem Moment war klar, dass es die Bönningstedter nicht mehr schaffen würden.

Zwischendurch boten sie immerhin einen Angriff, der das Prädikat "beste Oberligaqualität" verdiente. Nach einem Zuspiel von Christian Dirksen schlug Sven Worthmann eine präzise Flanke von der linken Seite auf die rechte Seite, die Luis Diaz mit einem nicht weniger perfekten Direktschuss zum 2:4 flach in die linke Ecke verwandelte (62.). Es war der einzige Treffer an diesem Abend unter trübem Flutlicht, der nicht aus einem "ruhenden Ball" resultierte.

So verzweifelt sich die Gäste danach um ein besseres Resultat bemühten, durften sie sich am Ende über das Pokal-Aus nicht beschweren. Die Blankeneser boten noch einige zwingende Gegenangriffe und scheiterten mehrfach aussichtsreich an SVR-Torwart Dennis Schultz.