Heute Nachmittag wird die Dreifeld-Sporthalle an der Johannes-Brahms-Schule am Fahltskamp eingeweiht. Danach wird weitergebaut.

Pinneberg . Das Warten hat ein Ende. Heute Nachmittag ab 15 Uhr wird die neue Dreifeld-Sporthalle auf dem Gelände der Johannes-Brahms-Schule am Fahltskamp in Pinneberg mit einem Festakt eingeweiht. Die ersten, die ihr Können auf dem frisch verlegten Parkett zeigen dürfen, sind Tanz- und Trampolin-Gruppen, Hochradfahrer und Fechter, aber auch die Big-Band der Johannes-Brahms-Schule und die Musicalgruppe Ronja Räubertochter.

"Nach vielen Jahren des Improvisierens mit Unterricht in verschiedenen Sportstätten in Pinneberg sind wir glücklich, die neue Halle endlich in Besitz zu nehmen ", sagt Schulleiterin Ortrud Bruhn. Die Umsetzung des Projekts war aufgrund der angespannten Finanzlage der Stadt lange fraglich.

Das Förderprogramm der Bundesregierung und das Engagement des früheren schleswig-holsteinischen Landtagsabgeordeten Bernd Schröder (SPD) machten den 3,2-Millionen-Bau dann aber doch möglich, im Gegenzug wird die antiquierte Ernst-Paasch-Halle an der Lindenstraße, die der JBS bislang als Zweitstandort diente, aus der Nutzung genommen.

Schröder gehört heute ebenso zu den Gästen der Einweihungsfeier wie Holger Oertel vom Landes-Bildungsministerium und Pinnebergs neue Bürgermeisterin Urte Steinberg. Zudem hofft Ortrud Bruhn auf einen Besuch der ehemaligen Verwaltungschefin und jetzigen schleswig-holsteinischen Sozialministerin Kristin Alheit (SPD).

Stark vertreten sein wird beim Festakt auch der VfL Pinneberg. Geschäftsführer Uwe Hönke, sein Stellvertreter Ragnar Pohl und Vereins-Sportstättenmanager Arne Tensfeldt haben es nicht weit, müssen sie doch nur einmal den Fahltskamp und den Schulhof der JBS überqueren. "Wir freuen uns über die neue Halle auf der anderen Straßenseite. Sie belebt das Sportangebot im VfL ungemein", sagt Uwe Hönke.

Der Verein verfüge dank des Neubaus nunmehr über Schwerpunkthallen für verschiedene Sportarten. Die Basketballer trainieren in der Halle der Theodor-Heuss-Schule am Thesdorfer Weg, die Leichtathleten in der Johann-Comenius-Schule in Thesdorf, zudem sollen die Mitglieder der boomenden Hockey-Abteilung an beiden Standorten Übungszeiten bekommen. Hauptnutzer der neuen Halle am Fahltskamp werden die Handballer der Spielgemeinschaft von VfL Pinneberg und TSV Prisdorf sein.

Für die 2011/12 gegründete HSG Pinnau, deren erste Männermannschaft in der Hamburg-Liga spielt, entfällt damit ein gravierendes logistisches Problem. "Die HSG hat bislang mit den Hallen der Johann-Comenius-Schule in Pinneberg-Süd und am Ossenpadd in Kummerfeld an zwei weit auseinander liegenden Standorten trainiert und gespielt", sagt Uwe Hönke. Das neue Domizil am Fahltskamp sei dank seiner zentralen Lage eine große Chance für die beteiligten Clubs, weiter zusammenzuwachsen.

Intensivieren möchte Uwe Hönke auch die ohnehin enge Zusammenarbeit mit der Johannes-Brahms-Schule, an der Trainer des VfL schon jetzt etliche Schul-Arbeitsgemeinschaften leiten. "Die neue Halle bietet dafür optimale Bedingungen." Bislang ist der VfL der einzige Club, der die neuen Kapazitäten auf der anderen Straßenseite nutzen möchte und damit allzu gern bereits am kommenden Wochenende begonnen hätte. Doch daraus wird nichts, nach der heutigen Eröffnungszeremonie wird die Halle gleich wieder gesperrt. "Durch äußere Faktoren wie die kalte Witterung ist es zu leichten Verzögerungen gekommen", sagt Diplom-Ingenieurin Sabine Lass vom Kommunalen Service Pinneberg (KSP), ein Eigenbetrieb der Stadt. Gleichwohl sieht sie das Projekt, für dessen Fertigstellung eineinhalb Jahre veranschlagt waren, ebenso wie Architekt Andreas Zylka voll im Zeit- und Kostenplan. "Es sind noch kleinere Nachbesserungen an den Fluchtwegen nötig, aber in zwei Wochen kann der Punktspiel- und Schulsportbetrieb aufgenommen werden", sagt Jan Gawryluk, Werkleiter des Kommunalen Service Pinneberg.

Im Innern der neuen Halle, die der Hamburger Handball-Verband (HHV) bereits als Spielstätte akzeptiert hat, steht sportlichen Aktivitäten schon jetzt nichts mehr im Wege. Die Ziffern der digitalen Anzeigetafel leuchten bereits, Handball- und Fußballtore fehlen ebenso wenig wie Basketballkörbe.

Die Bruttogeschossfläche des Neubaus beträgt 1900 Quadratmeter, die drei Hallenteile, die durch absenkbare Vorhänge voneinander getrennt werden können, messen jeweils 27 mal 15 Meter. Insgesamt ist die Sportstätte 45 Meter lang und 30 Meter breit. "Das entspricht in etwa den Abmessungen der neuen Theodor-Heuss-Halle, nur die Zuschauerkapazität ist mit etwa 400 am Fahltskamp geringer", sagt Sabine Lass.

Während die Konstrukteure der neuesten Pinneberger Sportstätte auf architektonische Spielereien fast gänzlich verzichtet haben, wurde in Sachen moderner Technik und Ökologie im Rahmen der beschränkten Möglichkeiten kräftig investiert. Geheizt werden soll mit Fernwärme, zudem ist die Halle barrierefrei konzipiert. Zur Zuschauerempore geht es per Aufzug - vielleicht schon ein Vorgriff auf die Erfolgs- und Leistungskurve der Sportler und Mannschaften, die hier künftig ihre Wettkämpfe austragen.