Pinneberg. "Fasse Dich kurz" lautete von den 1930-er bis 1980-er Jahren eine Aufforderung der Deutschen Post, allzu lange Gesprächen aus öffentlichen Telefonzellen zu vermeiden. Die meisten Volleyballer des VfL Pinneberg dürften davon noch nichts gehört haben, hielten sich aber bei ihrem 3:0 (25:17, 25:20, 25:22) auswärts gegen die Zweite der Kieler MTV Eagles daran. Knapp eine Stunde dauerte die Anreise, 64 Minuten das Spiel selbst.

Nach dem Sieg im Schnelldurchgang richteten die Gäste, die mit 18:6 Punkten Platz zwei behaupteten, den Blick gleich auf das Saison-Highlight am kommenden Sonnabend. Um 18 Uhr stellt sich in der Jahnhalle Zweitliga-Absteiger SV Lindow/Gransee, der alle bisherigen Partien gewann und im Saisonverlauf erst drei Sätze abgab, zum Topspiel vor. Auch deshalb machten die Pinneberger in Kiel gleich Druck, allen voran der 2,06 Meter große Janosch Maas, der mit je zwei Blocks und zwei direkten Angriffspunkten für sie ersten vier Gästepunkte sorgte. Der Widerstand der Kieler erlahmte schon bald, sehr zur Überraschung von VfL-Mittelblocker André Kulisch, der mehr von den Gastgebern erwartet hatte.

Wasser in den Wein schüttete ausgerechnet VfL-Trainer Joachim Müller, monierte am Spiel seiner Mannschaft vor allem Kleinigkeiten, die den Unterschied zwischen gut und sehr gut ausmachen. "Wenn wir gegen Lindow/Gransee eine Chance haben wollen, müssen wir viel konzentrierter agieren." An Motivation dürfte es seinen Spielern gegen das Topteam der Liga nicht mangeln. Im Hinspiel hatten beim VfL etliche Akteure verletzungsbedingt gefehlt, die jetzt dem Titelfavoriten alles abverlangen wollen.