Hamburg-Liga-Handballer hoffen nach Kantersieg beim AMTV heute auf Einzug ins Viertelfinale

Tornesch/Uetersen . In der Saison 2006/07 gewannen die Handballer des TuS Esingen zum bislang einzigen Mal den Hamburger Pokal. Heute Abend um 20.15 Uhr bietet sich den Tornescher Hamburg-Liga-Männern die Gelegenheit, mit einem Sieg über den favorisierten Staffelrivalen SG Hamburg-Nord ins Viertelfinale des laufenden Wettbewerbs einzuziehen. Doch die Hürde scheint unüberwindbar, mit 25:1 Punkten führt der Oberliga-Absteiger die Tabelle souverän an.

Den Tornescher allerdings haben ebenfalls einen Lauf, gewannen die zurückliegenden vier Begegnungen und sind mit 20:8 Punkten hartnäckigster Verfolger des Spitzenreiters. Mut macht Trainer Jan-Henning Himborn zudem die Art und Weise, wie sein junges Team beim wieder erstarkten Altrahlstedter MTV mit 37:28 (16:15) den zehnten Saisonsieg einfuhr.

"Wir hatten das Spiel von Anfang an im Griff, nicht aber John Philipp Hubert", sagte der Coach. 14 Tore erzielte der AMTV-Rückraumspieler und Hamburg-Liga-Topschütze, sorgte zwischen der elften und 17. Minute fast im Alleingang für den Ausgleich (11:11).

Das aber reichte den Hamburgern nicht für Zählbares. Die Tornescher spielten nach der Pause ihre konditionellen Vorteile aus, zudem parierte Esingens Torhüter Alexander Witt den einzigen (von neun) Siebenmetern, den Hubert nicht verwandelte. Das war die Wende, dank Ballgewinnen und Gegenstößen setzten sich die Gäste uneinholbar auf 35:23 (56.) ab. "In den letzten 20 Minuten waren wir in der Deckung sehr stark", sagte Himborn, der sich heute eine ähnlich stabile Abwehr wünscht.

Verfolger TSV Ellerbek II (Dritter/18:8) ist Kreisrivale Esingen zumindest im Pokal einen Schritt voraus, steht doch die Oberliga-Reserve dank des ungefährdeten 30:20 bei der SG Wilhelmsburg II (Bezirksliga) schon im Viertelfinale. Traumlos für Trainerin Kathrin Herzhorn in der nächsten Runde wären aber weder die Tornescher noch Hamburg-Nord, sondern das Landesliga-Team ihres Stammclubs Bramfelder SV.

Im Punktspiel-Alltag taten sich die Ellerbeker einmal mehr schwer, setzten sich beim Norderstedter SV knapp mit 25:23 (15:11) durch. Martin Schleßelmann erlöste Trainerin und Teamkameraden mit seinem zweiten verwandelten Siebenmeter zum Endstand 40 Sekunden vor Schluss.

Wie der SG Hamburg-Nord beizukommen ist, demonstrierte den Torneschern gerade der extrem abstiegsbedrohte TSV Uetersen (Vorletzter/4:24). Von Trainer Marc Neumann zum "Freundschaftsspiel" erklärt, entwickelte sich die Partie in der Halle Seminarstraße zum Krimi, den der Topfavorit glücklich mit 25:24 (11:9) gewann.

"Das war ein Superspiel mit einer starken Deckungsleistung und einem überragenden Hendrik Janert im Tor", sagte Neumann. Punkte sprangen für das couragierte Heimteam aber nicht heraus, wie auch Gästetorhüter Nils Frenzel reihenweise Gegenstoßchancen zunichte machte.

Schon in der ersten Pokalrunde war die HSG Pinnau (Neunter/12:16) an der SG Hamburg-Nord gescheitert. Um den Hamburg-Liga-Klassenerhalt braucht sich der Aufsteiger aber trotz des jüngsten 23:32 (9:15) beim heimstarken TuS Aumühle-Wohltorf wohl nicht mehr zu sorgen. "Uns fehlte die Kraft, den robusten Gegner in Schach zu halten", sagte der scheidende HSG-Coach Sascha Burmeister. Zwar hätte sein Team spielerisch eine seiner schlechtesten Saisonleistungen erbracht, andererseits aber kämpferisch überzeugt und bis zuletzt nicht aufgesteckt.