Organisator Uwe Langeloh reagiert überschwänglich auf die Resonanz beim Hallenturnier. St. Pauli II mit Finalsieg gegen SC Victoria.

Quickborn. Beim 4. collatz+schwartz-Cup des TuS Holstein wirkten noch acht Akteure des VfL Pinneberg und vier des SV Rugenbergen mit, die am Vortag das Finale des Bert-Meyer-Cups bestritten hatten. Beide Oberligateams schafften es trotzdem nicht, in der Lilli-Henoch-Halle die Gruppenphase zu überstehen. Sieger wurden stattdessen die Fußballer des FC St. Pauli II, die sich bei ihrer 16. Teilnahme mit einem 3:2 im Neunmeterschießen über den Regionalliga-Rivalen SC Victoria zum fünften Mal in die Siegerliste eintrugen.

An seinem 21. Geburtstag nahm St. Paulis Stürmer Erdogan Pini nicht nur einen Scheck über 600 Euro, sondern auch noch den Preis für den besten Turnierspieler entgegen. Bei der Wahl des besten Torhüters entschieden sich die beteiligten Trainer und Betreuer für Jannis Waldmann von Eintracht Norderstedt. St. Paulis Boris Koweschnikow brachte sich mit fünf Turniertreffern in den Besitz der Torjägerkanone, knapp gefolgt von Kemo Kranich, der den Wedeler TSV mit Toren am Fließband während der Saison 2010/2011 beinahe vor dem Oberligaabstieg bewahrt hatte. Nach einer Saison Leerlauf bei Hannover 96 II, bedingt auch durch eine hartnäckige Oberschenkelverletzung, fühlt sich der Ahrensburger, 21, in der Zwischenzeit als Stammkraft am Millerntor, bestens aufgehoben.

Ein Wedeler im Victoria-Trikot liest alles über den Fußball im Kreis

Ein Lokalmatador war es dann doch, der das Finale erreichte. "Der Fußball im Kreis Pinneberg interessiert mich weiterhin brennend. Montags lese ich alles, was ich darüber in die Finger bekomme", erzählt der Wedeler Sergej Schulz, 25, der 2010 vom VfL Pinneberg zum SC Victoria gewechselt war und dort noch bis 2014 vertraglich gebunden ist. In den entscheidenden Momenten des Endspiels und des Halbfinals fiel die Rückennummer 20 vor allem mit seinen fulminant verwandelten Neunmetern auf. Beim SC Victoria gilt er als sicherer Strafstoßspezialist, nachdem er in bislang fünf Einsätzen diese Serie zwei Elfmetertore erzielte. Das frühe Ausscheiden seines Ex-Klubs verwunderte Schulz nicht: "Klar, dass den Pinnebergern noch das eigene Turnier tags zuvor in den Knochen steckte."

Allerdings war es in der Gruppe C zur ungewöhnlichen Situation gekommen, dass alle vier Teams punktgleich (je 4) waren. Die bessere Tordifferenz gab dann den Ausschlag zugunsten des SC Croatia (10:6) und des SC Victoria (6:5). Der VfL blieb als Gruppenletzter (4:8) auf der Strecke, nachdem er gegen Croatia unter die Räder geraten war (0:4). Dem SV Rugenbergen (5:6) eröffnete sich immerhin noch die Möglichkeit, als zweitbester Gruppendritter in das Viertelfinale einzuziehen. Dann aber endete das Neunmeterstechen gegen den Heider SV (ebenfalls vier Punkte und 5:6 Tore in der Gruppe B) mit einer 9:10-Niederlage. Alle Schützen trafen, nur nicht Artur Frost, der den Ball rechts am Tor vorbei schlenzte. "Wir müssen uns nicht ärgern. Das Turnier in Quickborn war in der Breite sicher stärker als der Cup in Pinneberg besetzt", sagte Sven Worthmann, der es sich nach dem Duschen kurze Zeit auf der Tribüne bequem machte.

Etwas früher hätte die Bönningstedter Nachwuchshoffnung dort keinen Platz mehr gefunden. Uwe Langeloh konnte es gar nicht glauben, welch lange Schlangen sich diesmal an der Kasse bildeten. Am Ende waren es nach seinen Angaben 1200 Fans, die Einritt entrichteten. "Das ist der helle Wahnsinn", staunte das Vereinsurgestein des TuS Holstein. Das Halbfinale hatte gerade begonnen, als die Verkäuferinnen in der Gastronomie die Frage nach einer Bockwurst nur noch mit einem Achselzucken quittierten: "Ausverkauft."

Aus jeder Ecke waren phasenweise Schlachtgesänge zu hören, doch es blieb alles friedlich, auch zwischen den sich nicht wohl gesonnenen Fans von Altona 93 und des FC St. Pauli. Doch das war nicht der letzte erfreuliche Aspekt, den die Turniere des TuS Holstein zu bieten hatten. Das neu formierte Team der Gastgeber nutzte die Chance, sich vor ungewohnter Kulisse auf den Abstiegskampf in der Kreisliga einzuschwören.

Nachbar 1. FC Quickborn war stolz, in den Gruppenspielen allen drei Gegnern aus der Oberliga Schwierigkeiten bereitet zu haben. Organisator Uwe Bartram meldete stolz, dass der Rewe-Cup der A-Junioren (Sieger: TuS Holstein) einen Reingewinn von über 3000 Euro zu Gunsten des Kinder-Hospiz Sternenbrücke einbrachte. Überraschend Sieger des Qualifikationsturniers wurde die SV Groß Flottbek (Kreisliga), die damit 2014 am 5. collatz+schwartz-Cup teilnehmen darf.