HSV-Star nahm in Halstenbek die Auslosung für den Sottmann-Cup vor. Sportgericht spricht Wedeler Marcel Plewka frei.

Halstenbek. Wie schnelllebig der Fußball doch ist, zeigt das Beispiel Dennis Diekmeier. Im April, als er dem Fußball-Camp von Blau-Weiß 96 einen Besuch abstattete, hatte der 23 Jahre alte Rechtsverteidiger des Hamburger SV noch in sich gekehrt gewirkt. Da nagten noch das 0:4 in Hoffenheim und ein Bänderriss an seinem Gemüt.

Umso fröhlicher nahm der Bundesligaspieler gestern im Klubheim der SV Halstenbek-Rellingen die Auslosung des Sottmann-Cups vor. Längst hat er seine Verletzung überwunden und seinen Stammplatz im Team gesichert. Als der HSV am vergangenen Sonnabend wieder auf die Hoffenheimer traf und 2:0 siegte. lieferte Diekmeier zum 1:0 die Flanke. Eine gute Nachricht hat er für alle Fans parat, die sich sorgen, der anschließende Kurztrip nach Brasilien könnte sich negativ auf das Gastspiel am Sonnabend bei Bayer Leverkusen auswirken. "Natürlich haben wir alle ein bisschen gebibbert, als wir wieder in Hamburg gelandet waren. Aber die Zeitumstellung war ja nicht besonders groß. Ich persönlich fühle mich topfit", sagt Diekmeier, der übrigens an der Grenze von Rellingen zu Pinneberg wohnt und es zum Jacob-Thode-Platz nicht weit hatte. Mit dem Hallen-Fußball hat er wegen der Verletzungsgefahr seit einigen Jahren nicht mehr so viel am Hut, verriet er. Doch mit den Vereinsnamen der SV Halstenbek-Rellingen, des VfL Pinneberg und des SV Rugenbergen kann er etwas anfangen: "Ich weiß, dass diese Mannschaften alle in jüngster Zeit Freundschaftsspiele gegen den HSV ausgetragen haben." In der Gruppe A geht es für das Oberliga-Trio übrigens wieder gegen den HSV, allerdings nur die Dritte (Landesliga). In der anderen Gruppe werden sich beim Turnier am 13. Januar ab 11 Uhr in der Halle an der Feldstraße Germania Schnelsen (Oberliga), die Landesligateams des Wedeler TSV und des TuS Osdorf sowie ein Qualifikant gegenüberstehen. Wer das Teilnehmerfeld vervollständigt, wird in der Vorrunde am 12. Januar zwischen der VfL-Zweiten, SuS Waldenau, Kummerfelder SV, Eintracht Rellingen, Rellinger FC (Gruppe A), SV Rugenbergen II, SC Pinneberg, SV Halstenbek-Rellingen II, Kickers Halstenbek und TuS Borstel (Gruppe B) ermittelt.

Zu den Gästen im weihnachtlich geschmückten Klubheim zählte auch Bernd Wehmeyer, einer der Helden, die 1983 den Europapokal der Landesmeister in die Hansestadt holten. Der HSV-Klubmanager pflegt ein herzliches Verhältnis zu HR-Manager Detlef Kebbe, nachdem er am Ende seiner aktiven Laufbahn zu Kebbes Zeit als Funktionär des VfL Pinneberg dort noch ein kurzes Gastspiel gegeben hatte. Dem guten Draht beider Männer ist es zu verdanken, dass die Halstenbeker Jahr für Jahr einen HSV-Star bei ihrer Auslosung begrüßen dürfen. 2011 war es Heung Min Son, davor David Jarolim.

Entschuldigen ließ sich aber der Wedeler Manager Walter Zessin, der die traurige Pflicht hatte, Vereinsurgestein Heinrich Brügmann gestern um 13 Uhr die letzte Ehre zu erweisen. Der frühere Torjäger mit dem Spitznamen "Bombe" wurde 85 Jahre alt. Brügmanns tiefe Verbundenheit mit der TSV-Liga bis zum letzten Atemzug kam auch dadurch zum Ausdruck, dass er sich statt Blumen Spenden für die erste Mannschaft wünschte.

Zufrieden äußerte sich Zessin über den Verlauf der Sportgerichtsverhandlung am Abend zuvor beim Hamburger Verband in Jenfeld, die mit einem "Freispruch erster Klasse" für Marcel Plewka endete. Der Sportrichter sah es als erwiesen an, dass sich der Stürmer im Anschluss an die Partie bei Blau-Weiß 96 tatsächlich nur eine geringfügige Verfehlung (Brustrempler nach Provokation, wir berichteten) erlaubt hatte. Schon am kommenden Wochenende wäre Plewka nach einer automatischen Sperre wieder spielberechtigt gewesen, hätten die Wedeler noch ein Nachholspiel zu bestreiten gehabt.

Dem ist aber nicht so und auch alle anderen Teams haben nun Pause an der frischen Luft, nachdem der Hamburger Verband den vorgesehenen Partien des Wochenendes aufgrund der schlechten Platzverhältnisse eine generelle Absage erteilte.

Hilfreich, das gespaltene Verhältnis zwischen den Wedelern und Schenefeldern zu kitten, waren die Aussagen von Blau-Weiß-Abteilungsleiter Andreas Wilken, der ohne Umschweife die Mitschuld eines eigenen Spielers an den Tumulten nach dem Abpfiff einräumte. Geplant ist, sich in der Woche vor dem Rückspiel am 21. April 2013 in gemütlicher Runde endgültig auszusprechen.